Obamacare kam doch noch in die Gänge
Es ließ sich denkbar schlecht an, technische Pannen verhagelten im Herbst des Vorjahres den Start von Obamacare, des Prestigeprojekts von US-Präsident Barack Obama. Doch kurz vor Fristablauf haben mehr als sechs Millionen US-Amerikaner eine Krankenversicherung abgeschlossen. Nun nähert sich die Zahl der Versicherungsabschlüsse der ursprünglich anvisierten Zielmarke von sieben Millionen.
Über Onlinebörsen können unversicherte US-Bürger seit dem 1. Oktober 2013 die Policen privater Anbieter vergleichen und Anträge ausfüllen. Außerdem erfahren sie dort, ob sie Anspruch auf staatliche Hilfen haben.
Als Frist für den Abschluss einer Krankenversicherung hatte Obamas Regierung den 31. März gesetzt, sonst droht eine Strafzahlung. Das Weiße Haus weichte diesen Termin aber vor einigen Tagen auf: Wer mit dem Ausfüllen des Antrags bis spätestens Montag beginnt, bekommt noch einen letzten Aufschub bis Mitte April.
Das Interesse an einer Krankenversicherung zog in den vergangenen Tagen offenbar noch einmal deutlich an. Alleine am Mittwoch seien 1,5 Millionen Zugriffe auf healthcare.gov verzeichnet worden, teilte das Weiße Haus mit. Anfänglich hatten viele Nutzer das Onlineportal wegen technischer Mängel nur sehr eingeschränkt verwenden können. Bis Ende November konnte die Regierung die meisten Probleme zwar beheben, der Imageschaden für Obamas Prestigeprojekt war aber gewaltig.
Die im Jahr 2010 verabschiedete Gesundheitsreform tritt in mehreren Etappen in Kraft. Das Maßnahmenbündel soll insgesamt mehr als 30 Millionen unversicherten Menschen in den USA Zugang zu einer Krankenversicherung verschaffen. Im Kern steht die Pflicht aller Bürger, sich bei einer Krankenkasse zu versichern.
Die Republikaner prangern dies als Beschneidung bürgerlicher Freiheitsrechte an, außerdem befürchten sie die Belastung der Wirtschaft durch Überregulierung. Der andauernde Streit um Obamacare zeichnet sich als ein zentrales Thema bei den Kongresswahlen im November ab.
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