Obama: "Ernsthafter Job, nicht Reality-TV"

US-Präsident kritisiert in "The Tonight Show" Trump und legt Sanders Verzicht auf Kandidatur gegen Clinton nahe.

US-Präsident Barack Obama macht sich ein halbes Jahr vor dem Ende seiner achtjährigen Zeit im Weißen Haus Gedanken um den Zustand der Parteiendemokratie in seinem Land. "Dieses Land funktioniert, wenn Du zwei Parteien hast, die es ernst meinen und versuchen, Probleme zu lösen", sagte Obama am Mittwoch bei der Aufzeichnung der "The Tonight Show" von Moderator Jimmy Fallon.

"Man will Leute haben, die wissen worum es geht"

Die Talk Show wird am Donnerstag auf dem US-Sender NBC ausgestrahlt. "Man will eigentlich auch, dass der republikanische Kandidat jemand ist, der den Job machen kann, falls er gewählt wird", meinte Obama. "Und man will Leute haben, die wissen worum es geht." Deswegen fühle er sich gerade nicht wohl, sagte der Präsident mit Blick auf die anstehende Nominierung von Donald Trump zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

Barack Obama im Gespräch mit Jimmy Fallon in der „Tonight Show“.
U.S. President Barack Obama talks to Tonight Show host Jimmy Fallon during a break in a taping of the show, to air Thursday night, at NBC's Rockefeller Center studios in New York, U.S. June 8, 2016. REUTERS/Jonathan Ernst
"Was in dieser Partei passiert, gipfelnd in dieser aktuellen Nominierung, ist nicht gut für das ganze Land." "Das hier ist ein ernsthafter Job und nicht Reality TV", sagte er in Anspielung auf Trumps TV-Karriere.

Obama hofft auf Geschlossenheit bei den Demokraten

Den teilweise hart geführten Vorwahlkampf in seiner eigenen Partei zwischen der siegreichen Hillary Clinton und deren Herausforderer Bernie Sanders bezeichnete Obama als "gesund". "Bernie Sanders brachte unheimlich viel Energie und neue Ideen", sagte Amtsinhaber Obama. Sanders habe die Partei herausgefordert und sie getrieben. "Ich glaube, er hat Hillary zu einer besseren Kandidatin gemacht."

Hillary Clinton steht vor einer jubelnden Menge und einer riesigen US-Flagge.
BROOKLYN, NY - JUNE 07: Democratic presidential candidate former Secretary of State Hillary Clinton greets supporters during a primary night event on June 7, 2016 in Brooklyn, New York. Hillary Clinton surpassed the number of delegates needed to become the democratic nominee over rival Bernie Sanders with a win in the New Jersey presidential primary Justin Sullivan/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++
"Für die Demokratische Partei war es eine gesunde Sache, einen wirklichen Wettbewerb bei den Vorwahlen zu haben", sagte Obama. "Jetzt hoffe ich aber, dass wir in den nächsten paar Wochen die Reihen schließen können."

Am Donnerstag will Obama Sanders im Weißen Haus empfangen. Es wurde erwartet, dass es dabei auch um die Bedingungen für einen Verzicht des Senators auf die Präsidentschaftskandidatur geht. Clinton steht seit der Vorwahlrunde am Dienstag als Siegerin fest. Sanders hatte aber erklärt, seine Kandidatur bis zum Parteitag im Juli fortzuführen.

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