Nordkorea reizt das Pentagon

Chuck Hagel spricht vor dem Pentagon-Logo.
Der US-Verteidigungsminister reagiert scharf auf die ständigen Angriffsdrohungen aus Pjöngjang.

Die Kriegsdrohungen des Regimes von Kim Jong-Un werden täglich schriller, vor allem in Südkorea ist die Angst vor einer weiteren Eskalation groß. Angesichts des befürchteten Raketentests durch Nordkorea verschärften nun auch die USA ihren Ton: Verteidigungsminister Chuck Hagel ist der Ansicht, dass Nordkorea entlang "einer gefährlichen Linie" balanciert: "Ihre Taten und ihre Worte haben nicht geholfen, eine entflammbare Situation zu entschärfen", so der Pentagonchef. Die USA hofften weiterhin, dass Pjöngjang von der kriegerischen Rhetorik Abstand nehme. Falls nicht, hätten die USA alle Möglichkeiten mit jeder denkbaren Handlung Nordkoreas umzugehen, um die USA, ihre Interessen und ihre Verbündeten zu schützen.

Eine Karte zeigt Raketenabwehrsysteme gegen Nordkorea, die von den USA, Japan und Südkorea eingesetzt werden.
Übersichtskarte, Factbox - Raketenabwehrsysteme in Südkorea, Japan, auf Guam und auf Kriegsschiffen Grafik 0489-13-Nordkorea.ai, Format 88 x 105 mm
Nordkorea ließ vor kurzem zwei Mittelstrecken-Raketen an die Ostküste des Landes verlegen und sie auf mobilen Abschussrampen installieren. Washington und Seoul vermuten, dass der kommunistische Jung-Diktator sehr bald eine Rakete mit Reichweite von bis zu 4000 Kilometern abfeuern lassen will - möglicherweise am 15. April, dem Geburtstag von Staatsgründer Kim Il-Sung. Eine Rakete dieser Reichweite könnte auch Guam erfassen, ein US-Territorium im Pazifik. Die Streitkräfte sind daher in erhöhter Alarmbereitschaft. Die USA brachten eine leistungsfähige Radaranlage in Stellung: Das Gerät mit der Typenbezeichnung SBX ist laut Pentagon "auf Position". Bei der Anlage handelt es sich um ein Gerät, das auf einer Art Ölplattform im Meer schwimmt. Die Gesamtanlage ist rund 85 Meter hoch und kann Raketen in einem Umkreis von 2000 Kilometern entdecken.

G-8 beraten

Auch die Außenminister der G-8-Staaten befassen sich am Donnerstag mit Nordkorea. Neben Syrien und anderen Krisenherden stehen auch die Möglichkeiten zur Diskussion, wie mit dem Säbelrasseln aus Pjöngjang umzugehen sei. Dabei soll vor allem auf Russland eingewirkt werden, das Kim Jong-Un dazu bewegen soll, mit den Drohungen aufzuhören.

Zugleich reiste NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen zu einem dreitägigen Besuch nach Südkorea. Der Besuch sei für die NATO eine Gelegenheit, "ihre feste Unterstützung für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel" zum Ausdruck zu bringen, so das Außenministerium in Seoul. Auch erhofft sich das Ministerium von dem Besuch eine "starke Botschaft gegen Nordkoreas Entwicklung von Nuklearwaffen und Provokationen".

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