Neuer Mossad-Chef: Netanjahu nominiert Mann ohne Geheimdienst-Erfahrung
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat seinen Militärattaché Roman Gofman, der keine Geheimdienst-Erfahrung vorweisen kann, als Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad nominiert. Generalmajor Gofman solle die Nachfolge des derzeitigen Mossad-Chefs David Barnea antreten, dessen fünfjährige Amtszeit im Juni 2026 endet, erklärte Netanjahus Büro am Donnerstag.
Nach der Nominierung des umstrittenen Generalmajors David Zini von der zionistischen Bewegung zum neuen Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet hat Netanjahu mit Gofman einen weiteren Mann ernannt, der seinen nationalistischen Ideen nahesteht. Gofman, der aus Belarus stammt und mit 14 nach Israel einwanderte, studierte an der Talmudschule von Ely, einer führenden Institution des religiösen Rechtszionismus in der gleichnamigen Siedlung im von Israel besetzten Westjordanland.
Nachdem er beim Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verletzt worden war, berief Netanjahu ihn in sein Kabinett. Ebenso wie Zini verfügt Gofman über keine Erfahrung in dem Dienst, den er übernehmen soll.
Der Mossad gilt als einer der besten Auslandsgeheimdienste der Welt. Das Versagen der israelischen Sicherheitskräfte am 7. Oktober 2023 ging spurlos an dem Dienst vorüber, da die palästinensischen Gebiete traditionell nicht in sein Einsatzgebiet fallen. Dagegen traten die damaligen Leiter des Shin Bet und des Militärgeheimdienstes Aman zurück, nachdem sie Verantwortung für das Fiasko übernommen hatten.
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