Neuer deutsch-französischer Freundschaftsvertrag besiegelt

Macron und Merkel in Aachen.
"Aachener Vertrag": Frankreichs Präsident Macron warnt vor neuen Gefahren für Europa.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Unterzeichnung des neuen "Aachener Vertrags" zur deutsch-französischen Freundschaft als bedeutenden Tag für die Beziehungen der beiden Länder gewürdigt. Mit dem "Aachener Vertrag" werde das "Fundament der Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern" erneuert, sagte Merkel am Dienstag vor der Unterzeichnung des neuen Freundschaftspakts.

Genau 56 Jahre nach der Unterzeichnung des Elysee-Vertrags besiegeln Deutschland und Frankreich damit einen neuen Pakt. Im Krönungssaal des historischen Aachener Rathauses setzen Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron ihre Unterschriften unter den deutsch-französischen Vertrag.

Am 22. Jänner 1963 hatten in Paris der damalige Kanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle den ersten "Vertrag von Aachen" unterzeichnet. Er legte eine Zusammenarbeit in der Außen- und Europapolitik fest.

Neuer deutsch-französischer Freundschaftsvertrag besiegelt

Neuer deutsch-französischer Freundschaftsvertrag.

Historische Wendung nach Zweitem Weltkrieg

"Wir bekräftigen, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit Hand in Hand angehen wollen", betonte Merkel zu Beginn der Zeremonie. Dies sei angesichts der langen Epoche von Rivalität und Kriegen zwischen beiden Ländern nicht selbstverständlich. Die deutsch-französische Freundschaft sei inzwischen tief in den beiden Gesellschaften verwurzelt. "Damit hat die Geschichte eine Wendung genommen, die für uns nicht glücklicher hätte sein können."

Vier Monate vor der EU-Wahl warnte Frankreichs Präsident Macron vor Gefahren für Europa. Dazu gehörten der britische EU-Austritt und der Nationalismus. Macron lobte in seiner Rede ausdrücklich Kanzlerin Merkel, sie sei immer zu Frankreich und Europa gestanden.

EU-freundliche Achse

Deutschland und Frankreich gelten im Zuge der Tendenz zu rechts und nationalistisch gesinnten Regierungen in den EU-Staaten zunehmend als letzte Bastion der europäischen Integration.

Die beiden mächtigsten EU-Staaten wollen die Zusammenarbeit ihrer beiden Volkswirtschaften weiter vertiefen. Schulabschlüsse sollen gegenseitig anerkannt werden. Außerdem ist geplant, deutsch-französische Studiengänge zu schaffen.

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