Netanjahu-Puppe am Galgen: Aktion in Türkei sorgt für Empörung in Israel
Zusammenfassung
- In der türkischen Stadt Trabzon wurde eine Puppe, die Israels Premier Netanyahu darstellt, an einem Kran aufgehängt und mit einem Plakat "Todesstrafe für Netanjahu" versehen.
- Das israelische Außenministerium kritisierte die Aktion scharf und warf türkischen Behörden vor, sich nicht davon zu distanzieren.
- Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei sind seit Jahren angespannt und haben sich nach dem Hamas-Angriff 2023 weiter verschlechtert.
Eine Puppe in der Türkei, die den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Galgen darstellen soll, hat für Aufregung gesorgt.
Auf Bildern der regierungsnahen Zeitung Yeni Safak war eine Puppe zu sehen, die in der Schwarzmeerstadt Trabzon an einem Kran aufgehängt wurde. Darüber steht auf einem Plakat: "Todesstrafe für Netanjahu". Aus dem Artikel ging nicht hervor, von wem die Aktion initiiert wurde.
Das israelische Außenministerium schrieb in einem Post, ein türkischer Akademiker habe die Puppe erstellt, "stolz unterstützt von einem staatlichen Unternehmen". Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin des Ministeriums in Jerusalem, es handle sich um die Universität in Trabzon, die staatlich ist. Aus der Türkei lag zunächst keine Reaktion vor.
"Die türkischen Behörden haben sich von diesem beschämenden Verhalten nicht distanziert", hieß es in dem Post des Außenministeriums weiter.
"In Erdogans Türkei wird Hass und Antisemitismus nicht verurteilt - sondern gefeiert."
Beziehungen seit Langem belastet
Die seit Jahren angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Israel hatten sich nach dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel noch weiter verschlechtert.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte Netanyahu immer wieder einen "Genozid" in Gaza vorgeworfen. Er unterhält zudem gute Beziehungen zur Hamas. Bei dem jüngsten Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas hatte die Türkei eine Vermittlerrolle gespielt.
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