Nahost-Konflikt: Trump nun doch für Zwei-Staaten-Lösung

Jerusalem, die Hauptstadt Israels.
Trump will in "zwei, drei oder vier Monaten" einen Friedensplan für Israel und die Palästinensergebiete vorlegen.

US-Präsident Donald Trump hat Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern signalisiert. Dabei würde ein unabhängiger Staat Palästina neben Israel entstehen. "Ich denke, die Zwei-Staaten-Lösung ist das, was am besten funktioniert", sagte Trump bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in New York.

Trump will binnen vier Monaten einen Friedensplan für den Nahen Osten vorlegen. Er werde den seit langem angekündigten Plan in "zwei, drei oder vier Monaten" präsentieren, sagte Trump am Mittwoch bei dem Treffen. Trump hat im Nahost-Konflikt bisher offen Partei für Israel ergriffen.

Folgenschwere Verlegung der US-Botschaft

Es sei sein Traum, eine Lösung für den Konflikt noch in seiner ersten Amtszeit zu finden. Trump hatte bereits vor seinem Amtsantritt im Jänner 2017 einen "ultimativen Deal" für den jahrzehntealten Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern angekündigt. Israel hat 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser wollen diese Gebiete aber für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

Der US-Präsident hat die Palästinenser allerdings massiv vor den Kopf gestoßen, als er im Dezember 2017 Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannte und die US-Botschaft im Mai von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen ließ. Die Palästinenser boykottieren die US-Regierung seither, als neutraler Vermittler in dem Konflikt habe sich die US-Regierung damit disqualifiziert.

In den vergangenen Monaten haben die USA zudem Millionen Hilfsgelder für die Palästinenser gestrichen - für das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) ebenso wie für Hilfsprogramme im Gazastreifen und Kliniken in Ost-Jerusalem.

US-Präsident demonstrativ optimistisch

Trump zeigte sich am Mittwoch trotzdem davon überzeugt, dass die Palästinenser wieder bereit zu Verhandlungen sein werden. "Die werden auf jeden Fall zurück an den Verhandlungstisch kommen", sagte er. Trump und Netanyahu waren am Rande der UN-Vollversammlung zusammengekommen.

Obwohl die Aussichten auf einen neuen Verhandlungsprozesses deshalb gering erscheinen, kündigt die US-Regierung seit Monaten einen Nahost-Friedensplan an. Trumps Nahost-Beauftragter ist sein Schwiegersohn Jared Kushner.

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