Nach verheerendem Hurrikan: Wollte Trump Puerto Rico verkaufen?

Nach verheerendem Hurrikan: Wollte Trump Puerto Rico verkaufen?
2017 wütete "Maria" auf Puerto Rico. Trump: "Können wir die Elektrizität auslagern? Können wir die Insel verkaufen? Oder das Asset veräußern?"

Wer kann sich nicht an die bewegenden Bilder erinnern, als US-Präsident Donald Trump den Menschen von Puerto Rico zur Hilfe eilte und sie mit der längst ersehnten Küchenrolle bewarf?

Ein Hurrikan war gerade über die US-Karibikinsel hinweggefegt. Trump inszenierte sich als tollpatschiger Retter in der Not und kassierte dafür auch reichlich Kritik. Fast 3000 Menschen sollen 2017 bei Hurrikan "Maria" ums Leben gekommen sein.

"Können wir das Asset veräußeren?"

Nun berichteten die New York Times und CNN über einen grotesken Plan des Präsidenten: Trump soll in Erwägung gezogen haben, Puerto Rico zu verkaufen. Elaine Duke, damals Heimatschutzministerin, berichtete: "Die ersten Ideen des Präsidenten waren eher die eines Geschäftsmannes. (...) Können wir die Elektrizität auslagern? Können wir die Insel verkaufen? Oder das Asset veräußern?" Es blieb nicht das einzige Mal, dass Trump von einem Staatsgebiet als Handelsware sprach. Er forcierte unter anderem offensiv einen Ankauf von Grönland.

Das autonome, zu Dänemark gehörende Territorium lehnte dankend ab - Dänemark ebenso. Trump reagierte patzig und sagte vergangenen August einen Staatsbesuch in Dänemark ab.

"Es geht nicht um die Menschen"

Zurück zu Puerto Rico. Duke erwähnte gegenüber der New York Times auch ein Gespräch mit Mick Mulvaney, 2017 noch Budgetverwalter im Weißen Haus. Mulvaney habe ablehnend reagiert, als Duke kurz vor "Marias" Ankunft auf Puerto Rico den Ausnahmezustand ausrufen wollte. "Sei nicht so emotional, Elaine, es geht nicht um die Menschen, es geht ums Geld", soll Mulvaney gesagt haben - der das vehement bestreitet.

Nach verheerendem Hurrikan: Wollte Trump Puerto Rico verkaufen?

2017: Krisenmanager Trump

Trump soll sich zwar zumindest besorgt geäußert haben, lieferte sich jedoch gleichzeitig Wortgefechte mit Lokalpolitikern auf Twitter. Rückblickend nannte er sein Krisenmanagement im Übrigen einen "unglaublichen, unbesungenen Erfolg". Sätze, die man von Trumps Corona-Krisenmanagement auch aktuell gewohnt ist.

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