Nach der Wahl: Der erste Politiker-Rücktritt in Spanien

Albert Rivera
Der Anwalt Albert Rivera tritt nach Wahlschlappe seiner liberal-konservativen Ciudadanos zurück.

Nach dem Debakel seiner Partei bei den spanischen Parlamentswahlen ist der Chef der liberal-konservativen Ciudadanos („Bürger“), Albert Rivera, am Montag zurückgetreten. Der 39-Jährige stand 13 Jahre an der Spitze der ebenso alten Bewegung. Ciudadanos verlor am Sonntag mehr als 2,5 Millionen Stimmen und 47 Mandate. Die Partei verfügt jetzt nur mehr über zehn Abgeordnete im Kongress.
Ciudadanos ist damit lediglich die sechststärkste politische Kraft in der Volkvertretung, in der Sozialisten und die konservative PP die Mehrheit stellen. Ciudadanos wird nun von der rechtsradikalen Vox (dritter Platz); der linkspopulistischen Unidas Podemos und der linksseparatistischen Katalanenpartei ERC überflügelt. Auf einem Sonderparteitag, dessen Datum noch festgelegt werden muss, soll ein neuer Parteichef gewählt werden, heißt es in spanischen Medienberichten.

Rivera war einer der beliebtesten Politiker Spaniens. Doch in dieser entscheidenen Wahlschlacht entschieden sich die Bürger gegen ihn. Er kommt aus Barcelona, war ein spanischer Schwimmeister und ließ sich einmal sogar nackt plakatieren. Sein Motto damals: Es komme ja nicht darauf an, was du anhast, sondern wer du bist.

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