Nach dem UN-Syrienbeauftragten tritt auch Nothilfekoordinator zurück

Egeland Special Advisor to the United Nations Special Envoy for Syria attends a news conference in Geneva
"Der Krieg geht in eine neue Phase". Die Nachfolge für den Norweger Jan Egeland ist noch nicht geklärt.

Einen Tag nach der Rücktrittsankündigung des UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, hat auch der Nothilfekoordinator Jan Egeland seinen Rückzug bekannt gegeben. Wie de Mistura stelle er sein Amt Ende November zur Verfügung, sagte Egeland am Donnerstag in Genf. Wer die Nachfolge antrete, sei noch nicht bekannt. "Der Job ist erst zur Hälfte erledigt", sagte der Norweger.

Es sei aber ein guter Zeitpunkt: "Der Krieg geht in eine neue Phase." Er habe seinen Rückzug mit den Vereinten Nationen schon vor de Misturas Ankündigung vereinbart, sagte Egeland. Er werde sich wieder seiner Aufgabe als Generalsekretär des norwegischen Flüchtlingsrats widmen, einer der größten Hilfsorganisationen der Welt.

Egeland begrüßte die seit fünf Wochen anhaltende Feuerpause in der Region um Idlib in Syrien mit drei Millionen Zivilisten. "Wir haben die Möglichkeit, diesen Menschen in Ruhe zu helfen", sagte er. Die Gefahr einer Katastrophe dort sei noch nicht gebannt. "Idlib könnte immer noch die schwerste Schlacht von allen werden", warnte er.

Nach seinen Angaben ziehen sich radikal-islamische Milizen wie vereinbart mit ihren Waffen aus der vereinbarten Pufferzone zurück. Russland als Verbündeter der syrischen Regierung und die Türkei als Unterstützer der Rebellen hatten sich im September auf diese entmilitarisierte Zone geeinigt. Das sollte eine Regierungsoffensive verhindern. Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" sagte Anfang der Woche noch, der Rückzug sei ausgeblieben.

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