Nach Annan gibt offenbar auch Brahimi auf

Seine Chancen auf Erfolg waren von Anfang an gering – hatte doch schon sein Vorgänger in der Position als UN-Sondergesandter für Syrien, Kofi Annan, angesichts der Versteinerung der Fronten im Syrien-Konflikt aufgegeben. Jetzt will anscheinend auch der algerische Diplomat Lakhdar Brahimi sein Amt als Sondergesandter der UNO und der Arabischen Liga niederlegen.
Der 79-Jährige stehe kurz davor, solle aber „überzeugt werden, noch einige Tage dranzuhängen“, so ein UN-Diplomat gegenüber AFP. Brahimi habe „allen gesagt, dass er aufhören will, und es gibt wenig Hoffnung, dass er weitermacht“. Erst im Februar war Brahimis Mandat um sechs Monate verlängert worden. Damals hatte es geheißen, er halte seine Mission noch nicht für beendet.
Vom ursprünglichen Ziel der Mission ist man allerdings weiter entfernt denn je. Anfangs war es Ziel gewesen, den Konflikt und einen damals noch drohenden Bürgerkrieg abzuwenden. Heute steht man vor einem ausgewachsenen Bürgerkrieg, der auf die gesamte Region überzugreifen droht und in dem chemische Kampfstoffe zum Einsatz kommen.
US-Kursänderung
Dass derartige Waffen verwendet wurden, halten auch die USA für erwiesen. Allerdings, so US-Präsident Barack Obama, sei unklar, „wie sie genutzt wurden, wann sie genutzt wurden, und wer sie nutzte“. Anscheinend erwägen die USA jetzt eine gravierende Kursänderung gegenüber Syrien. Laut Washington Post wird im Weißen Haus die Lieferung von Waffen an die Rebellen angedacht. Eine Entscheidung darüber solle kommende Woche fallen.
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