Protest in Thailand geht weiter

Regierungsgegner sehen ihre „Mission, das Land zu reformieren“ noch nicht beendet.

Die in Thailand protestierenden Regierungsgegner bleiben hartnäckig: "Unsere Mission, das Land zu reformieren, ist noch nicht zu Ende", sagte ein Sprecher der Demonstranten am Samstag. Sie hätten weiter die Kontrolle über alle Orte, an denen es Proteste gebe. Die Kundgebungen würden fortgesetzt. Die Zahl der regierungskritischen Demonstranten war zuletzt zurückgegangen.

Besetzte Kreuzungen geräumt

Nach wochenlangen Straßenprotesten hat die Polizei in Bangkok am Freitag einige besetzte Kreuzungen geräumt. Die Beamten schafften an zwei Kreuzungen in der Nähe des Regierungsviertels Barrikaden aus dem Weg und rissen Zelte ab. Die Räumung sei friedlich verlaufen, hieß es. Ein Sprecher einer Studentengruppe, die dort besonders aktiv war, kündigte an, dass sie die Kreuzungen wieder einnehmen wolle.

Eine Gruppe von Demonstranten steht auf einer Straße in Thailand.
epa04078474 Thai anti-government protesters guard a barricade on an occupied intersection near the Government Complex in Bangkok, Thailand, 15 February 2014. Thai police launched an offensive to reclaim parts of Bangkok occupied by anti-government protesters, but withdrew from key intersections after meeting slight resistance. The intersections near the sprawling Government Complex, a hub for state offices and ministerial departments has been occupied by the People's Democratic Reform Committee (PDRC) since 13 January 2014 when it launched its 'Bangkok Shutdown' campaign aimed at bringing down the government of caretaker Prime Minister Yingluck Shinawatra. EPA/RUNGROJ YONGRIT

Am Regierungskomplex in Chaeng Watthana im Norden der Stadt scheiterten die Polizisten allerdings am Widerstand der Demonstranten unter Führung eines Mönchs. Die Protestierenden blieben auf der Straße sitzen und empfingen die rund 1.000 Beamten mit einem Trillerpfeifenkonzert, wie Augenzeugen berichteten. Die Polizei sei bis auf 50 Meter an die Demonstranten herangerückt, ehe sie sich zurückgezogen habe.

Die Demonstranten halten drei weitere Kreuzungen in der Innenstadt nahe der Hotel- und Einkaufsstraße Sukhumvit besetzt. Dort rückte die Polizei am Freitag nicht vor.

Krise

Thailand steckt in einer tiefen politischen Krise. Zahlreiche Demonstranten verlangen den Sturz der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. Sie fordern eine Reform des politischen Systems, eine Änderung des Wahlrechts und die Einrichtung eines nicht gewählten Volksrates. Die Wahl am 2. Februar lehnten sie ab und behinderten die Abstimmung in vielen Wahllokalen. Die Opposition wirft Yingluck vor, eine Marionette ihres Bruder Thaksin zu sein. Der frühere Ministerpräsident war vor einer Haftstrafe ins Ausland geflüchtet. Ihm wurde Korruption zur Last gelegt.

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