Italien setzt auf Migrationszentren in Albanien: Neustart bis Sommer erwartet

Ein Kind in kurzer Hose hält einen weißen Teddybär und läuft neben Erwachsenen auf dem Gehweg.
Der italienische Innenminister lobt den "grundlegenden Perspektivwechsel" in Sachen Migrationspolitik.

Der italienische Innenminister Matteo Piantedosi rechnet damit, dass die in Albanien eröffneten Migrationszentren nach der endgültigen Verabschiedung der neuen EU-Regelungen in Sachen EU-Asyl-und Migrationspakts bis zum Sommer wieder vollständig in Betrieb sein werden. 

Piantedosi bezeichnete im Interview mit der römischen Tageszeitung Il Messaggero (Mittwochausgabe) die europäische Einigung auf neue Migrationsregeln als "grundlegenden Perspektivwechsel".

Im Interview erklärte der Innenminister, die beiden Einrichtungen in Albanien seien derzeit wegen gerichtlicher Entscheidungen nur eingeschränkt nutzbar und würden vor allem für Rückführungen eingesetzt. Mit den künftigen "beschleunigten Grenzverfahren" könne schneller entschieden werden, wer nach Europa einreisen dürfe und wer umgehend zurückgeführt werde.

Innenminister begrüßt raschere Rückführungen

Piantedosi begrüßte die von den EU-Innenministern am Montag erreichte Einigung über die neuen Asylregeln. Diese brächten mehr Grenzkontrollen, verbindlichere Solidaritätsmechanismen und raschere Rückführungen in als sicher geltende Staaten. Kritik der Opposition an den Zentren in Albanien wies er als "ideologisch" zurück.

Zur Migrationslage in Italien sagte der Minister, die Zahl der irregulären Ankünfte entspreche bisher dem Niveau von 2024, allerdings sei die Anzahl der Abfahrten aus Libyen gestiegen. Die lokalen Behörden leisteten trotz schwieriger Bedingungen "außerordentliche Anstrengungen", meinte der Innenminister.

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