Entsetzen nach Messerangriff auf Islamkritiker in Mannheim

Entsetzen nach Messerangriff auf Islamkritiker in Mannheim
Extrem islamkritische Aktivisten waren Ziel der Attacke. Der Angriff mit einem langen Messer wurde im Detail gefilmt.

Eine brutale Messerattacke hat sich am Freitag mitten im deutschen Mannheim ereignet. Bei dem Angriff stach ein Mann mit einem langen Messer auf Aktivisten der extrem Islamkritischen "Bürgerbewegung Pax Europa" ein. Der Angriff wurde von einem Umstehenden gefilmt und ins Internet gestellt. 

Messerattacke auf Islamkritiker Stürzenberger

Ein Opfer war der Anti-Islam-Blogger Michael Stürzenberger (59). Er soll an der Kundgebung der rechten Bürgerbewegung Pax Europa teilgenommen haben, die am Marktplatz stattfand. Auch ein Polizist wurde von dem Täter von hinten mit dem Messer attackiert, bevor er von einem anderen Beamten niedergeschossen wurde.

Neben Stürzenberger verletzte der Angreifer fünf weitere Menschen. Ein Polizist erlitt derart schwere Verletzungen, dass er nach Angaben aus Sicherheitskreisen notoperiert werden musste. Laut Polizei wurde der Angreifer niedergeschossen und ebenfalls verletzt. Der Polizist, der im Nacken und im Gesicht verletzt wurde, schwebte am Freitagabend noch in Lebensgefahr. 

Opfer hielt zum Tatzeitpunkt eine Rede auf dem Platz

Das Motiv der Tat sei derzeit noch unklar. Ob die Messerattacke einen politischen Hintergrund habe, sei Gegenstand der Ermittlungen. Rettungskräfte und auch ein Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Der Marktplatz wurde abgesperrt, Sichtschutzwände wurden aufgebaut.

Zur Identität des Angreifers gab es am Freitagabend noch keine Angaben.

Stürzenberger hielt zum Zeitpunkt der Attacke laut Medien gerade eine Kundgebung auf dem Platz ab. Der 59-Jährige war früher für die bayerische Regierungspartei CSU als Pressesprecher aktiv. Später war Stürzenberger unter anderem Mitglied der rechtsextremen Bewegung Pegida. Er wurde deswegen auch vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet.

Mannheim: Oberbürgermeister spricht von "Terrorattacke"

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht sprach Freitagabend von einer Terrorattacke. "Im Namen der Stadt Mannheim und der Mannheimer Stadtgesellschaft verurteile ich diese niederträchtige, brutale Terrorattacke im Rahmen einer islamkritischen Veranstaltung auf das Schärfste", sagte der CDU-Politiker.

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entrüstet. "Ich verurteile die Tat in Mannheim aufs Schärfste!", schrieb seine Sprecherin in seinem Namen auf X. "In unserer Demokratie darf kein Platz für Gewalt sein - Gewalt zerstört Demokratie. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut." Er wünsche den Verletzten ein rasches Genesen und dankte der Polizei für ihr schnelles Eingreifen.

Reaktion aus Österreich

ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer sprach von entsetzlichen Bildern. "Verhetzung und Radikalisierung führen zu grausamen Gewalttaten auf offener Straße. Radikale werden immer radikaler, in Worten und in Taten", postete Nehammer auf X.

Für FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sei die Attacke in Deutschland das Ergebnis einer "gescheiterten Asylpolitik".