Merkel gesteht London mehr Zeit beim Brexit zu

German Chancellor Angela Merkel attends a joint news conference with French President Emmanuel Macron (not pictured) at the Elysee Palace in Paris
May hatte erstmals eingeräumt, dass Großbritannien die EU auch nach dem 29. März verlassen könnte.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist bereit, Großbritannien beim Brexit mehr Zeit zuzugestehen. "Wenn Großbritannien mehr Zeit braucht, dann werden wir uns dem natürlich nicht verweigern", sagte Merkel am Mittwoch bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.

Die britische Premierministerin Theresa May hatte am Vortag angesichts der verfahrenen Lage erstmals eine Verschiebung des für den 29. März geplanten EU-Austritts ihres Landes als einen möglichen Ausweg ins Gespräch gebracht.

Merkel pochte zugleich darauf, dass das Austrittsabkommen der EU mit Großbritannien gelte. Sie berichtete, dass sie mit May am Rande des Gipfels der EU mit der Arabischen Liga im ägyptischen Sharm-el-Sheikh Anfang der Woche darüber gesprochen habe. Man strebe natürlich einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU an. "Wir bedauern diesen Schritt, aber er ist Realität. Und wir müssen jetzt eine gute Lösung finden."

Macron sagte: "Es ist Zeit, dass die Briten eine Entscheidung treffen." Für eine Verlängerung müsse es eine klare Perspektive geben. "Wir sind uns einig, dass das Abkommen nicht neu verhandelt werden kann, wenn die Briten mehr Zeit brauchen."

May hatte am Dienstag erstmals eingeräumt, dass Großbritannien die EU auch nach dem 29. März verlassen könnte. Sie versprach, die Abgeordneten über eine mögliche Verschiebung abstimmen zu lassen. Sollte sie bis zum 12. März mit ihrem Abkommen wieder scheitern, will May die Abgeordneten vor die Wahl zwischen einem ungeregelten Ausscheiden oder einer "kurzen Verlängerung" stellen.

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