Nächste Demütigung für Frankreich: Mali bekommt Helikopter aus Russland

Nächste Demütigung für Frankreich: Mali bekommt Helikopter aus Russland
Die Regierung in Bamako will auch die russische Söldnertruppe "Wagner Group" engagieren.

Die Regierung in Mali verstärkt ungeachtet der Spannungen mit Deutschland und Frankreich die Zusammenarbeit mit Russland. Ein Frachtflugzeug lieferte am Donnerstagabend vier Hubschrauber, Waffen und Munition aus Russland, teilte der amtierende Verteidigungsminister Sadio Camara mit. Die Regierungen in Berlin und Paris hatten zuletzt verstimmt auf Hinweise reagiert, Mali wolle über das russische Unternehmen "Wagner" Söldner engagieren.

"Mali hat diese Hubschrauber von der Russischen Föderation gekauft, ein freundliches Land, mit dem Mali seit jeher eine besonders fruchtbare Partnerschaft unterhält", sagte Camara lokalen Medien. Nach seinen Worten hat Mali den Kaufvertrag für die Helikopter bereits im Dezember unterschrieben.

Reuters hatte unter Berufung auf diplomatische Kreise berichtet, dass Mali vor einer Einigung mit der russischen Söldner-Gruppe "Wagner" stehe. Die Söldner sollen demnach das malische Militär trainieren und führende Vertreter der Regierung schützen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigte, der Einsatz russischer Söldner sei unvereinbar mit dem französischen Militäreinsatz. Zudem stellte er die Legitimation der Regierung in Bamako in Frage, die nach zwei Umstürzen in Jahresfrist nun den Übergang zu Wahlen bewerkstelligen soll.

Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte vergangenen Monat betont, der Einsatz von Söldnern stünde nicht im Einklang mit dem internationalen Einsatz. Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 1.200 Soldaten an Einsätzen in Mali. Frankreich ist mit rund 5.000 präsent, will sein Kontingent aber bis 2023 auf 2.500 bis 3.000 Soldaten verringern. Auch das Bundesheer ist an zwei internationalen Einsätzen in Mali beteiligt - an der EU-Ausbildungsmission EUTM und an der UNO-Mission MINUSMA.

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