Macron-Vertrauter wird Frankreichs neuer Innenminister

Macron-Vertrauter wird Frankreichs neuer Innenminister
Präsident Macron stellte am Dienstag sein neues Kabinett vor. Mehrere Rücktritte von Ministern setzen ihn unter Druck.

Er ist ein Macron-Anhänger der ersten Stunde: Christophe Castaner (52), Vorsitzender von Emmanuel Macrons Partei "la République En Marche", wird neuer Innenminister in Frankreich. Präsident Macron musste den Posten neu besetzen, nachdem vor zwei Wochen Gérard Collomb als Innenminister zurücktrat - gegen den Willen des Präsidenten.

Indem er das Amt nun an seinen engen Vertrauten Castaner vergibt, versucht der Präsident seine Regierung zu stabilisieren. Ende August war bereits Umweltminister Nicolas Hulot zurückgetreten und hatte als Grund einen zu großen Einfluss von Lobbyisten auf die Regierungsarbeit genannt.

Umbau des Kabinetts

Macron steht unter Druck: Seine Umfragewerte sind schlecht. Auch dass es zwei Wochen brauchte, um das Kabinett umzubilden, warf die Frage auf, ob der Präsident seine Regierung im Griff hat.

Am Dienstag stellte Macron sein neues Kabinett vor: Marc Fesneau wird neuer Minister für die Beziehungen zum Parlament, und springt damit für den in das Innenministerium beförderten Castaner ein. Dem neuen Innenminister wird als Staatssekretär der bisherige Chef des Inlandsgeheimdienstes, Laurent Nunez, zur Seite stehen.

Neuer Agrarminister wurde Didier Guillaume und neue Ministerin für den territorialen Zusammenhalt Jacqueline Gourault. Auch im Kulturministerium gibt es einen Ministerwechsel: Franck Riester löst Françoise Nyssen ab, die schon seit Monaten politisch angeschlagen ist.

Finanzminister Bruno Le Maire, der Macrons Reformpläne für die Eurozone vorantreiben soll, und Außenminister Jean-Yves Le Drian bleiben aber im Amt.

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