Macron lädt Johnson zu Brexit-Gesprächen nach Frankreich ein

Bei dem Treffen, das in den kommenden Wochen stattfinden werde, soll es "um die Forderungen der Europäischen Union" gehen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den neuen britischen Premierminister Boris Johnson zu Gesprächen über den Brexit nach Frankreich eingeladen. Macron und Johnson hätten am Donnerstag miteinander gesprochen, teilte ein Vertreter des Elysee-Palasts mit. Bei dem Treffen, das in den kommenden Wochen stattfinden werde, soll es "um die Forderungen der Europäischen Union" gehen.

Johnson lehnt im Gegensatz zu seiner Vorgängerin Theresa May das im vergangenen November mit der Europäischen Union ausverhandelte Austrittsabkommen ab. Dieses war vom Londoner Unterhaus drei Mal abgelehnt worden. Die EU hat Nachverhandlungen bisher strikt abgelehnt, aber einer Verschiebung des EU-Austritts auf 31. Oktober zugestimmt. Johnson hat versprochen, das Vereinigte Königreich "ohne Wenn und Aber" zu diesem Datum aus der EU zu führen, notfalls ohne Vereinbarung mit der EU.

Frankreich lehnt Neuverhandlung dezidiert ab

Dass sich Frankreich auf Großbritannien zubewegt, was einen möglichen, neuen Brexit-Vertrag betrifft, ist höchst unwahrscheinlich. Frankreich wolle mit Johnson zusammenarbeiten, sagte Europa-Staatssekretärin Amelie de Montchalin am Freitag. Nachverhandlungen beim Brexit schloss sie aber aus.

Der Vertrag sei der beste Weg, Großbritannien einen ordentlichen Austritt aus der Europäischen Union zu ermöglichen, sagte sie. Der noch amtierende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte bereits am Donnerstag Johnson diesbezüglich eine Absage erteilt. In dem ersten Telefonat der beiden seit dem Amtsantritt von Johnson, sagte Juncker, der von Johnsons Vorgängerin Theresa May ausgehandelte Vertrag sei der beste und einzige Deal mit der EU.

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