J wie Juncker, Jean-Claude: Der EU-Kommissionspräsident aus Luxemburg gilt als harter Verfechter des Austeritätskurses. Zuletzt warnte er die Griechen vor einem "Nein" bei dem Referdendum am Sonntag. "Es würde ihre Verhandlungsposition deutlich schwächen".
Der liberale Xavier Bettel erhält den Auftrag zur Regierungsbildung. Junckers CSV büßte bei der Wahl viele Stimmen ein.
In Luxemburg stehen die Zeichen auf einen Abschied des langjährigen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker von der Regierungsspitze. Großherzog Henri hat am heutigen Freitag dem liberalen Politiker Xavier Bettel den Regierungsbildungsauftrag erteilt, teilte der Palast mit. Bettel hatte sich zuvor mit den Sozialdemokraten (LSAP) und den Grünen auf eine Dreier-Koalition verständigt.
epa03866874 Luxembourg Democratesch Partei (DP) Liberal party's Xavier Bettel, Mayor of Luxembourg City delivers a speech during the national congress of the party in Luxembourg city, Luxembourg, 14 September 2013. Anticipated elections will take place in Luxembourg the 20 October 2013 after Prime minister Jean Claude Juncker's goverment resigned in July 2013. EPA/NICOLAS BOUVY
Junckers Christlichsoziale (CSV) hatten bei der Parlamentswahl am vergangenen Sonntag ihre Position als stärkste Kraft im Land behaupten können, büßten aber an Stimmen ein. Auch sein bisheriger Koalitionspartner LSAP musste Federn lassen, dagegen konnte die liberale Demokratische Partei (DP) zulegen. Die sich nun abzeichnende Dreierkoalition wäre eine historische Zäsur für Luxemburg: Erstmals seit der sozialliberalen
Regierung von 1974-1979 würden die Christdemokraten in der Opposition landen. Der seit 1995 amtierende Juncker ist der dienstälteste unter den EU-Staats- und Regierungschefs.
Abschied von der EU
Juncker hat sich nach mehr als 18 Amtsjahren aus dem Kreis der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union verabschiedet. "Ich habe versucht, das so professionell wie möglich zu machen, um da nicht in Gefühlsausbrüchen mich selbst und andere untergehen zu lassen", sagte er am Freitag nach dem EU-Gipfel in Brüssel. "Aber weh tut das schon."
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