Lkw-Anschlag: Israel plant Haft ohne Anklage
Nach einem Anschlag mit einem Lastwagen in Jerusalem will Israel entschlossener gegen Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) vorgehen. Bei einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts wurde unter anderem beschlossen, das Haus des Attentäters zu zerstören.
Israel will künftig auch entschlossener gegen Palästinenser vorgehen, die sich wie der Attentäter mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) identifizieren. IS-Anhänger sollen verstärkt in sogenannte Administrativhaft genommen werden. Diese erlaubt es, Häftlinge für jeweils verlängerbare Zeiträume von sechs Monaten ohne offizielle Anklage festzuhalten. Menschenrechtler haben diese Praxis immer wieder scharf kritisiert.
Drei Frauen und ein Mann getötet
Beide Seiten beanspruchen Gebiet
Armon Hanaziv liegt in dem 1967 von Israel eroberten Teil Jerusalems. Die Palästinenser beanspruchen das Gebiet als Teil einer künftigen Hauptstadt für sich. Israel sieht jedoch ganz Jerusalem als seine "ewige, unteilbare Hauptstadt". In dem Stadtteil war es seit Beginn der neuen Gewaltwelle im Herbst 2015 immer wieder zu Anschlägen gekommen.
Netanyahu sieht Parallelen
Beistandsbekundungen
Der russische Präsident Wladimir Putin sprach Netanyahu sein Beileid aus, wie die Agentur Tass meldete. Frankreichs Präsident versicherte den Opfern und ihren Angehörigen seinen Beistand. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte den Anschlag aufs Schärfste. "Wir stehen in diesen schweren Stunden an der Seite unserer israelischen Freunde", sagte er nach Angaben des Auswärtigen Amtes. "Der Terrorismus bedroht uns alle gemeinsam."
Auch die US-Regierung reagierte bestürzt. "Solche feigen Aktionen können niemals gerechtfertigt sein", erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price. Zugleich bot er Israel die "volle Unterstützung" der USA bei den Ermittlungen an.
Freude bei Palästinensern und Hamas
Palästinenser im Gazastreifen feierten den Anschlag und verteilten auf der Straße Süßigkeiten. Auch die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas begrüßte die Attacke.
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