USA will bei Stärkung der Sicherheitskräfte helfen
In Libyen herrscht der Ausnahmezustand, Dutzende Panzer sind am Montag in der Hauptstadt Tripolis aufgefahren. Die Sicherheitskräfte der Regierung versuchen ihre Stärke zu demonstrieren. Auch wenn sie als sehr schwach gelten.
Die Regierung behauptete am Montagnachmittag, die Situation im Griff zu haben. Die Milizen aus der Stadt Misrata, östlich von Tripolis, die für Unruhen gesorgt hatten, hätten sich aus der Hauptstadt zurückgezogen.
Das Problem war allgemein bekannt: Die Milizen, die gemeinsam Diktator Gaddafi gestürzt hatten, ließen sich nicht entwaffnen und in das Sicherheitssystem der Regierung eingliedern. Zu schwach ist der Staat, zu stark sind die Milizen- und Stammesführer, die mit Waffengewalt und Geld ihre Interessen und Territorien verteidigen.
Am Wochenende war es in Tripolis zu Kämpfen gekommen. Mindestens 47 Menschen kamen nach friedlichen Demonstrationen gegen die Milizen ums Leben. Bewaffnete hatten aus den von einer Miliz aus Misrata besetzten Villen auf Demonstranten geschossen, danach kam es zu Zusammenstößen verfeindeter Gruppen.
Am Montag wurde der einen Tag zuvor von „Kriminellen“ entführte libysche Vizegeheimdienstchef wieder freigelassen. Der Militärgouverneur von Bengasi entging einem Bombenattentat.
Ohne eine Stärkung der Sicherheitskräfte wird Libyen der Situation nicht Herr werden können. Laut Medienberichten soll die US-Armee demnächst bis zu 7000 libysche Sicherheitskräfte ausbilden. Der ursprüngliche Plan der Regierung, die Milizen in Polizei und Armee einzugliedern, war offenbar nicht aufgegangen.
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