Was die Ukraine-Leaks über Putin enthüllen

Was die Ukraine-Leaks über Putin enthüllen
Hat Putin Krebs? Und ist der Machtkampf im Kreml heftiger als bisher angenommen? Das größte US-Geheimdienstleck seit zehn Jahren könnte den Kriegsverlauf in der Ukraine beeinflussen

Parkinson, Krebs, eine andere schwere Erkrankung: Gerüchte über den schlechten Gesundheitszustand des russischen Präsidenten gibt es seit Jahren. Jetzt sind Informationen über eine angebliche Chemotherapie Putins allerdings in Dokumenten aufgetaucht, die aus US-Geheimdienstbeständen stammen sollen: Ein Whistleblower, der sich hinter dem Nutzernamen „Original Gangster“ verbarg, hat mehrere hundert Fotos von Akten auf Discord veröffentlicht – und darin geht es nicht nur um Putins Krankheiten, sondern auch um andere Problemfelder im Kreml.

Stimmen all diese Informationen? Und wenn ja: Was heißt das für den Krieg Russlands gegen die Ukraine? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was steht genau in den Leaks? Schon vergangene Woche zirkulierten Dokumente mit hochsensiblen Informationen auf diversen Social-Media-Plattformen – etwa, mit welchen Waffen die USA und die NATO die Ukraine versorgen oder dass die ukrainische Luftverteidigung zu kollabieren droht, wenn nicht bald Munitionsnachschub kommt.

Jetzt kamen laut New York Times neue Akten ans Licht: Glaubt man ihnen, ist der Machtkampf der Silowiki – also der Geheimdienstler und Militärs um Putin – viel heftiger als angenommen. Der Inlandsgeheimdienst FSB soll etwa Verteidigungsminister Sergej Schoigu beschuldigt haben, mit falschen Opferzahlen in der Ukraine zu operieren, um das eigene Versagen zu beschönigen. Die Zahl der getöteten und verwundeten Soldaten liege bei 110.000, schätzt der FSB – offiziell spricht der Kreml von knapp 6.000 toten Soldaten.

Noch problematischer für den Kreml dürfte aber sein, dass engste Vertraute Putins ihn umgehen wollten – Sicherheitsratschef Patruschew und Generalstabschef Gerassimow hätten im März Truppen an die Südfront der Ukraine verlegen wollen, ohne den Präsidenten zu informieren. Der hätte zu dem Zeitpunkt „einen neuen Zyklus Chemotherapie beginnen“ sollen.

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