Corona - Weltärzte-Präsident: Mehr Schutz gegen Indien-Mutante nötig
Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen und einer neuen Virusmutation in Indien hat Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery umfassende Schutzmaßnahmen gefordert. Die in Indien weitverbreitete Mutante sei offenbar "ansteckender und im Krankheitsverlauf schlimmer" als bisher bekannte Virus-Varianten, sagte er der "Rheinischen Post". "Daher sind alle Maßnahmen der Kontakteinschränkung gegenüber potenziell hiermit Infizierten gerechtfertigt."
Neben Flug- und Einreiseverboten sowie strengen Quarantäneauflagen für Heimkehrer aus dem Risikogebiet rief Montgomery auch zu Hilfsangeboten für Indien auf. "Die indischen Krankenhäuser sind überfüllt. Es gibt keinen Sauerstoff zur Beatmung mehr, und viele Menschen sterben, ohne eine Behandlung erhalten zu haben", sagte er der Zeitung. Es sei "in unser aller Interesse", die Infektionslage so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.
Montgomery verwies auf die jüngste Vorstandssitzung des Weltärztebundes, bei der eine Notfall-Resolution verabschiedet wurde. Darin fordert der Weltärztebund die internationale Staatengemeinschaft auf, Länder wie Indien und Brasilien mit Hilfen zu unterstützen, darunter mit Sauerstoff, Medikamenten und Schutzausrüstung. "Die Pandemie wird nicht enden, bis wir Covid in jeder Nation bekämpfen, und jetzt ist es Zeit für globale Kooperation, Solidarität und Unterstützung füreinander", heißt es in der Resolution.
Aus Indien wurden am Sonntag fast 350.000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, landesweit fehlt es an Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Deutschland kündigte am Sonntag Nothilfen für das Land an. Die Regierung in Neu Delhi hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass eine Lieferung von 23 Anlagen zur Aufbereitung von Sauerstoff aus Deutschland geplant sei.
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