Laut Medien: Labour will Brexit in letzter Minute verschieben

Jeremy Corbyn
Labour-Chef Corbyn soll eine Urlaubssperre für Abgeordnete verhängt haben, um einen Misstrauensantrag gegen Johnson einzubringen.

Die oppositionelle Labour-Partei in Großbritannien will in letzter Minute eine Verlängerung des Brexits über den 31. Oktober hinaus erreichen. Labour-Chef Jeremy Corbyn hat nach Angaben von Daily Mail eine Urlaubssperre für die Abgeordneten seiner Partei für den September verhängt, um einen Misstrauensantrag gegen Premier Boris Johnson einzubringen.

Laut einem Geheimpapier wollen die Abgeordneten, die für einen Verbleib Großbritanniens in der EU sind, Johnson überrumpeln und zu einem Brexit-Aufschub zwingen. Ein Gesetz, das einen No-Deal-Austritt verbieten soll, könnte in letzter Minute verabschiedet werden. Als Folge könnte es zu entweder Neuwahlen in Großbritannien oder einem zweiten Referendum kommen, berichtet das Blatt.

Briten horten Lebensmittel und Medikamente

In Großbritannien grassiert indes die Sorge vor einem ungeregelten Brexit. Die Briten haben bereits Waren im Wert von vier Milliarden Pfund (etwa 4,3 Milliarden Euro) gehortet. Fast jeder Fünfte habe damit begonnen, seinen Vorrat an Nahrungsmitteln, Getränken oder Arzneimitteln aufzustocken, teilte der Finanzdienstleister Premium Credit am Montag in London mit. Für die Studie wurden 1.052 Menschen befragt, die einen Job haben.

Wer hortet, versorgt sich demnach vor allem mit Lebensmitteln (74 Prozent), gefolgt von Arzneiprodukten (50) und Getränken (46). Im Falle eines EU-Austritts ohne Abkommen rechnen viele Experten mit vorübergehenden Lieferengpässen, ausgelöst vor allem durch lange Wartezeiten für Lastwagen an den Grenzen bei Zollkontrollen.

Auch viele Unternehmen fürchten Lieferengpässe. So hatte in der vergangenen Woche die britische Pizzakette Domino's angekündigt, ihre Vorräte aufzustocken. Rund ein Drittel der Zutaten bezieht das Unternehmen aus dem Ausland, darunter Tomatensoße und Ananas.
 

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