Länderspielabsage in Hannover: Verdächtiges Video

Das Spiel wurde abgesagt
Schüler nahm Clip mit IS-Parolen im Stadion auf.

Nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover wegen Terroralarms am 17. November hat die Polizei die Wohnung eines Mannes in der niedersächsischen Landeshauptstadt durchsucht. Festgenommen wurde der Verdächtige bei der Aktion aber nicht, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Der junge Mann werde verdächtigt, gemeinsam mit anderen einen Anschlag auf das Spiel geplant zu haben.

Spiegel online berichtete, Ermittler seien auf ein verdächtiges Video gestoßen: Es soll von einem Schüler aufgenommen worden sein, der an dem Abend als Ordner im Stadion arbeitete. Das etwa zehn Sekunden dauernde Video zeigt einen jungen Mann in der Ordnerweste des Deutschen Fußballbundes, der im bereits geräumten Stadion mehrere Sätze spricht. Unter anderem sind Wortfetzen wie "pray for Rakka" (Bete für Rakka) und "al-Daula al-Islamija" zu verstehen, so der Bericht. Bei Letzterem handelt es sich um die arabische Selbstbezeichnung des "Islamischen Staates", Rakka ist dessen Hochburg in Syrien.

Das Video wurde zwei Tage nach der Spielabsage auf Instagram veröffentlicht – neben einem weiteren elfsekündigen Clip, der vor dem Stadion gefilmt wurde. Urheber soll ein 19-jähriger Schüler aus Hannover sein, der für das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden von einem Vertragspartner des DFB als Ordner eingeteilt war, berichtet Spiegel online.

Auf seine Spur brachte die Ermittler eine Lehrerin des Burschen. Sie gab an, dass der 19-Jährige sich zuletzt erkennbar radikalisiert habe und nach Syrien reisen wollte. Den deutschen Sicherheitsbehörden war er bisher nicht bekannt.

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