Labour-Partei fordert offiziell zweites Brexit-Referendum

Labour-Chef Jeremy Corbyn.
Britische Oppositionspartei kritisiert "Tory-Brexit" und will Bevölkerung noch einmal über EU-Austritt abstimmen lassen.

Die Labour-Partei und ihr Chef Jeremy Corbyn stellen sich hinter die Forderung nach einem neuen Brexit-Referendum. Das teilten die britischen Sozialdemokraten am Montagabend auf ihrer Website mit. Dieser Schritt kommt nach langem Zögern.

Eine neuerliche Volksabstimmung solle verhindern, "dass dem Land ein schädlicher Tory-Brexit aufgezwungen wird", erklärte Corbyn am Montagabend. Die Labour-Partei sei bereit, ein zweites Referendum zu unterstützen.

Corbyn werde die Abgeordneten noch am Montag über diesen Schritt informieren, teilte die größte Oppositionspartei Großbritanniens mit. Das britische Unterhaus kommt am Mittwoch zusammen, um über das weitere Vorgehen beim geplanten Austritt aus der EU zu beraten und abzustimmen. Abgeordnete legen dann Änderungsvorschläge für das Brexit-Abkommen mit der EU vor, darunter solche, in denen ein zweites Referendum gefordert wird.

Verschiebung?

Zuletzt hatte es in London Signale für eine Verschiebung des Brexits über den 29. März hinaus gegeben, selbst von drei Ministern der konservativen Regierung. Und zwar für den Fall, dass das britische Parlament weiter dem EU-Scheidungsvertrag nicht zustimmt. Sogar bis zu 30 Tory-Parlamentarier wollen für diese gesetzliche Notbremse stimmen. Motto: Nur kein harter Brexit und unabsehbares Chaos. Premierministerin und Tory-Chefin Theresa May betonte aber auch zu letzt, sie sehe keinen Sinn in einer Verschiebung.

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