Labour-Chef Corbyn biegt kräftig nach links ab

In ihrem Wahlprogramm setzen die britischen Sozialdemokraten auf Verstaatlichungen, Steuern für Reiche und Mindestlohn.

Nachdem Jeromy Corbyn, Chef der oppositionellen Labour-Partei, in der Brexit-Frage einen indifferenten Kurs fährt (siehe oben), versucht er mit anderen, ur-sozialdemokratischen Themen zu punkten. Und das mit einer klaren Linkspositionierung.

Arbeit und Soziales

Ein Mindestlohn von 10 Pfund (1,16 Euro) pro Stunde soll eingeführt werden. Die 32-Stunden-Woche ebenso. Der Mutterschutz soll ausgeweitet werden. Pro Jahr will Corbyn zudem 150.000 neue Wohnungen bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen. Studiengebühren will Labour wieder abschaffen.

Gesundheit

Privatisierungen sollen gestoppt werden. Eine jährliche Ausgabensteigerung von 4,3 Prozent soll das marode System wieder auf die Beine bringen.

Infrastruktur

Wasser- und Energieversorgung sowie Eisenbahn und Post sollen verstaatlicht werden, auch Teile des Telekomriesen BT sollen nationalisiert werden.

Klima

Corbyn will Großbritannien mit einer „grünen industriellen Revolution“ zwischen 2030 und 2040 klimaneutral machen. Dazu soll ein Fonds in der Höhe von 400 Mrd. Pfund (466 Mrd. Euro) aufgelegt werden.

Finanziert werden soll das unter anderem mit einer höheren Staatsverschuldung und Abgaben für Reiche, Unternehmen, Ölkonzerne.

Kommentare