Kosovo-Wahl: Bisherige Oppositionsparteien mit je 30 Prozent voran

Kosovo-Wahl: Bisherige Oppositionsparteien mit je 30 Prozent voran
Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen von LDK und "Vetevendosje" um Platz eins ab.

Die beiden führenden kosovarischen Oppositionskräfte - die liberalkonservative Demokratische Liga (LDK) und die linksnationalistische "Vetevendosje" - haben sich bei der vorgezogenen Parlamentswahl am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 1 geliefert. Laut einer vom Sender "Kosova Klan" durchgeführten Exit-Poll sicherten sich die zwei Parteien jeweils 30 Prozent der Stimmen.

Die seit 2008 im Kosovo regierende Demokratische Partei (PDK) lag demnach mit 22,28 Prozent auf Platz drei. Den Sprung ins Parlament schaffte laut derselben Quelle nur noch das Bündnis um die Allianz für die Zukunft (AAK-SDP) des bisherigen Premiers Ramush Haradinaj mit knapp elf Prozent der Stimmen.

Wie der TV-Sender RTK auf Basis der Exit-Poll errechnete, dürften die LDK und "Vetevendosje" künftig jeweils 32 Sitze im 120-Sitze-Parlament haben, die PDK kommt auf 24 Sitze und das Bündnis rund um die AAK auf elf Sitze. 20 Sitze sind den Minderheiten vorbehalten. Die Wahlbeteiligung lag bis 17.00 Uhr nach Angaben der NGO "Demokracia ne Veprim" bei gut 38 Prozent.
 

Kosovo-Wahl: Bisherige Oppositionsparteien mit je 30 Prozent voran

Bereits vor den Wahlen war spekuliert worden, dass die bisherigen Oppositionskräfte LDK mit der 37-jährigen Vjosa Osmani und die Liste "Vetevendosje" unter dem 44-jährigen Albin Kurti nach den Wahlen eine Koalition eingehen könnten. Verlässliche Ergebnisse des Urnengangs wurden erst für Montag erwartet, die Koalitionsverhandlungen könnten sich über Wochen hinziehen.

Der vorgezogene Urnengang vom Sonntag war nach dem Rücktritt von Regierungschef Ramush Haradinaj (Allianz für die Zukunft des Kosovo/AAK) im Juli angesetzt worden. Anlass für den Rücktritt Haradinajs im Juli war dessen Vorladung vor ein Sondergericht zur Ahndung von Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges (1998-1999) gegen Serbien. In dem Konflikt wurden mehr als 13.000 Menschen getötet.
 

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