Kneissl: "Vielleicht tanze ich wieder mit Putin"

Kneissl-Hochzeit schlägt politisch noch immer Wellen
Die Außenministerin ist nächste Woche zu Besuch in Moskau. "Putin ist wirklich ein guter Tänzer", sagt sie.

Die Initiative Freiheitliche Frauen hat bei ihrer diesjährigen Veranstaltung zum Frauentag mit dem Titel "Frauen.Welt.Weit" über die Landesgrenzen geblickt. Unterhaltung bot dabei vor allem Außenministerin Karin Kneissl mit ihren internationalen Erlebnissen. Vor allem ihre Aussage über den viel kritisierten Hochzeitstanz mit Wladimir Putin sorgte für Lacher.

Gefragt waren von den Veranstalterinnen ihre international gesammelten Erfahrungen und so erzählte Kneissl launige Anekdoten unter anderem aus dem Diplomatenleben und über ihre reichen Sprachkenntnisse, darunter Arabisch. Dass sie bei der UNO-Vollversammlung etwa ihre Ansprache in Arabisch begonnen hatte, habe international für Furore gesorgt.

Putin besserer Tänzer als Hunt

Von österreichischen Medien hingegen werde sie immer wieder auf den Tanz mit dem russischen Präsidenten bei ihrer Hochzeit vergangenen Sommer reduziert, beklagte sie und setzte nach: "Vielleicht tanze ich nächste Woche wieder mit ihm, ich bin in Moskau. Er ist wirklich ein guter Tänzer." Putin habe ja das Moskauer Institut für Internationale Beziehungen besucht: "Das war die KGB-Schmiede. Die können alles", Sprachen in allen Nuancen, reiten oder fechten. Getanzt habe sie übrigens auch mit Jeremy Hunt, den Paso Doble: "Aber bei aller Wertschätzung für den britischen Außenminister, der bessere Tänzer ist Putin", schwärmte Kneissl.

Die Außenministerin gab auch zu bedenken, wie schwierig internationale Tätigkeiten etwa im diplomatischen Dienst für Frauen sein können. So gelte es etwa den Wohnsitz alle paar Jahre zu wechseln und zuhause müssen die Wurzeln immer wieder neu geschlagen werden: "Das ist kein leichter Lebensweg." "Man ist ständig neuen Reibeflächen ausgesetzt, aber man wächst." Sie selbst wäre ohne die internationalen Erfahrungen auch nicht die geworden, die sie heute sei.

Kneissl kritisiert "Angepatzt-werden"

Einfach sei es auch in der Politik nicht, meinte Kneissl: "Das täglich Angepatzt-werden, da braucht man irgendwo eine Sauerstoffblase wo anders, vielleicht das Familienleben, den Garten. Ich miste weiterhin täglich meinen Stall aus und bin einfach froh, wenn ich zwischen meinen Hunden und Pferden bin", schilderte sie ihren Ausgleich zum politischen Parkett.

Die Grußworte beim Event im Palais Epstein kamen von der Dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ). Sie brach dabei eine Lanze für die Entscheidungsfreiheit für Karriere oder Kinder. "Ich war 18 Jahre zuhause bei meinen Kindern. Ich habe nichts versäumt." Sie appellierte an die Besucherinnen, zu ihren Entscheidungen zu stehen: "Das wichtigste ist die Wertschätzung, egal ob wir arbeiten gehen oder zuhause sind, ob wir Kinder bekommen oder keine. Für das kämpfe ich, dass die Entscheidung anerkannt und wertgeschätzt wird."

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