Streit zwischen Klitschko und Selenskij: Aufruf zu Einheit

Streit zwischen Klitschko und Selenskij: Aufruf zu Einheit
"Wenn der Krieg vorbei ist, kann man Innenpolitik spielen", richtete der Kiewer Bürgermeister dem ukrainischen Präsidenten in einem Interview aus. 2024 könnte er ihn bei Wahlen herausfordern.

Im Konflikt mit Präsident Wolodymyr Selenskij hat der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko erneut zur Einheit aufgerufen. "Wenn der Krieg vorbei ist, dann kann man Innenpolitik spielen", sagte der 51-Jährige in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine. Die Einigkeit aller sei jedoch für den ukrainischen Sieg nötig.

Vergangene Woche hatte Selenskij die Kiewer Stadtverwaltung wegen angeblich nicht funktionierender Aufwärmpunkte kritisiert. Klitschko wurde dabei nicht namentlich genannt. Anschließend kontrollierten Abgeordnete der Präsidentenpartei "Diener des Volkes" die Funktion dieser "Punkte der Unzerstörbarkeit".

Klitschko sagte in dem Interview, dass er Manipulationen nicht zulassen werde. Die Abgeordneten hätten ihm im persönlichen Gespräch versichert, dass alle Einrichtungen normal funktionierten.

"Doch danach veröffentlichen sie die gleichen kopiert wirkenden Beiträge, dass alles schlecht sei", sagte Klitschko. Das sehe unglaubwürdig aus. "Sowohl für die Kiewer, als auch für die ausländischen Partner", betonte der Ex-Boxweltmeister.

"Stürmische Aktivität"

Insgesamt habe das Stadtoberhaupt jedoch keine schlechten Beziehungen zum Präsidentenbüro. "Doch die stürmische Aktivität des Bürgermeisters Klitschko, so höre ich, verursacht ständiges Unwohlsein bei gewissen Personen", sagte er, ohne Namen zu nennen.

Und Klitschko unterstrich dabei: "Einen gewählten Bürgermeister kann kein Beamter ernennen oder entlassen."

Klitschko regiert Kiew seit 2014. Er gilt als möglicher Gegner Selenskijs bei den im März 2024 erwarteten Präsidentschaftswahlen.

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