Kim und Moon: Gaumenfreuden und erste konkrete Meilensteine

Kim Jong-un und Moon Jae-in genossen Nudelsuppe und Tauwetter beim Bankett in Panmunjom
Pjöngjang sagt detaillierten Plänen der Abrüstung zu – weil Kim gar nicht anders kann.

Friedensnudeln“ waren in den vergangenen Tagen in Südkorea in aller Munde. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das nordkoreanische Nationalgericht, bestehend aus Nudeln und kalter Suppe, erfreut sich seit dem Friedengipfel am Freitag auch im südlichen Teil der Insel besonderer Beliebtheit. Laut Nordkoreas staatlicher Nachrichtenagentur KCNA soll das Nudelgericht auch den südkoreanischen Päsidenten Moon Jae-in „tief beeindruckt“ haben, der sich die Speise bei dem Treffen gewünscht haben soll.

Doch nicht nur die servierten Speisen haben den Präsidenten bei dem historischen Treffen an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea in Panmunjom gemundet. Demonstrativ lächelnd hatten sie zufrieden den Plan der Denuklearisierung der gesamten Halbinsel bekannt gegeben. Über die historische Dimension des Treffens waren sich die meisten Kommentatoren einig, jedoch fehlten vielen von ihnen Details des präsentierten Plans.

Am Sonntag meldete sich daher das südkoreanischen Präsidentenamt noch einmal mit Konkretem: Demnach ist Nordkoreas Kim Jong-un offenbar bereit, das berüchtigte Atomtestgelände im Punggye-ri noch (siehe Grafik) im Mai zu schließen. Experten und Journalisten seien eingeladen, sich vom Abbau zu überzeugen.

Kim und Moon: Gaumenfreuden und erste konkrete Meilensteine

Vorsichtige Skeptik

Die Financial Times zitiert Experten, die der Zusage Kims allerdings skeptisch gegenüberstehen. Vor wenigen Tagen ist das Testgelände laut chinesichen Geologen eingestürzt. Eine Reihe von Erschütterungen durch Raketentests hätten dazu geführt, dass die Region um das Gelände instabil geworden sei. Es sei ohnehin nicht mehr nutzbar, so der Tenor.

Doch darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Experten des US-Korea-Instituts der Johns-Hopkins-Universität glauben, dass Teile des Geländes weiter für Tests genutzt werden könnten.

„Der Welt Gefallen tun“

In Richtung US-Präsident Donald Trump ließ Kim Jong-un via Seoul ausrichten: „Die Vereinigten Staaten werden herausfinden, dass ich keine Person bin, die Nuklearwaffen gegen den Süden oder die USA über den Pazifik einsetzen werde.“

Das mit Spannung erwartete Treffen zwischen Kim und Trump soll noch im Mai stattfinden. Er gehe davon aus, dass es „ein sehr wichtiges Treffen“ werde: „Wir werden der Welt einen großen Gefallen tun“, sagte Trump, der den Erfolg der Friedensgespräche auf seine Fahnen heften will.

Den Druck auf Nordkorea will der amerikanische Präsident mittels Sanktionen inzwischen aber aufrechterhalten.

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