Khashoggi: Reporter ohne Grenzen will unabhängige Untersuchung

Khashoggi: Reporter ohne Grenzen will unabhängige Untersuchung
RSF beklagte zugleich, seit September 2017 seien in Saudi-Arabien mehr als 15 Journalisten und Blogger festgenommen worden.

Nach dem mysteriösen Verschwinden des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi hat die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) eine unabhängige internationale Untersuchung gefordert. RSF beklagte am Mittwoch in einer Mitteilung zugleich, seit September vergangenen Jahres seien in Saudi-Arabien mehr als 15 Journalisten und Blogger auf völlig undurchsichtige Art und Weise festgenommen worden.

In den meisten Fällen seien die Festnahmen nie offiziell bestätigt worden. Zudem sei unklar, wo die Betroffenen wegen welcher Vorwürfe festgehalten würden, erklärte RSF weiter.

Der 59 Jahre alte Khashoggi hatte vor mehr als einer Woche das saudische Konsulat in Istanbul betreten und wird seitdem vermisst. Türkische Polizei- und Regierungskreise gehen Medienberichten zufolge davon aus, dass er im Konsulat ermordet wurde. Saudi-Arabien weist die Vorwürfe zurück und versprach, den Fall aufzuklären.

Undurchsichtige Methoden

Der regimekritische Khashoggi war vor mehr als einem Jahr aus Angst vor politischer Verfolgung ins Exil in die USA gegangen. Dort schrieb er unter anderem Artikel für die "Washington Post", die er mit Jamal Kashoggi zeichnete.

RSF erklärte, Saudi-Arabien nutze traditionell undurchsichtige Methoden, um kritische Journalisten zum Schweigen zu bringen. Deshalb sei im Fall von Khashoggi das Schlimmste zu befürchten. Zu den bekanntesten politische Verfolgten in Saudi-Arabien gehört der Blogger Raif Badawi. Er war 2014 zu zehn Jahren Haft und 1000 Stockhieben verurteilt, weil er angeblich den Islam beleidigt hatte.

Kommentare