Nach dem "Königsmord": Wie geht es weiter im US-Kongress?

Nach dem "Königsmord": Wie geht es weiter im US-Kongress?
In einem historischen Schritt stürzen Parteirebellen der Republikaner den Sprecher des US-Repräsentantenhauses. Es herrscht Schock und Stillstand.

aus Washington Dirk Hautkapp

Der Rauswurf von Kevin McCarthy, bis Dienstag Sprecher des Repräsentantenhauses, stellt eine Zäsur dar. So etwas hat es im politischen Drehbuch der USA noch nie gegeben. Völlig offen ist deshalb auch die Frage: Was nun?

Was heißt das für...

... die Republikaner?

Die Partei war noch nie so zerrissen und unregierbar, die zerstörerische Kraft in den eigenen Reihen noch nie so groß. Matt Gaetz, der Anführer der Aufständischen, sei die "Verkörperung des antidemokratischen Geistes, den der frühere Präsident Donald Trump geweckt hat", sagen Analysten in Washington. Gaetz und die sieben anderen Republikaner, die gegen McCarthy stimmten, gehe es nicht darum, mit möglichst breiter Mehrheit Gesetze zu verabschieden. Sie wollten vielmehr den politischen Betrieb sabotieren und die traditionellen Führungsstrukturen der Republikaner in die Luft jagen. Die Radikalen haben weder einen plausiblen Nachfolger für McCarthy aufgebaut noch ein schlüssiges Politik-Konzept, wie es besser zu machen wäre.

Am Mittwoch haben sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge erste Republikaner öffentlich für die Nachfolge angeboten. So meldeten der Trump-Getreue und Abgeordnete Jim Jordan aus dem Bundesstaat Ohio sein Interesse an. Auch die bisherige republikanische Nummer zwei in der Kammer, Steve Scalise, kündigte an, er wolle ins Rennen einsteigen.

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