Trumps neue "Air Force One" aus Katar – aus Atom-Budget bezahlt

Die von Katar geschenkte Boeing 747
Luxusflieger statt Landesverteidigung? Wird die Renovierung des künftigen Regierungsflugzeugs Donald Trumps mit einer Milliarde Dollar finanziert, die heimlich aus dem Budget für die Ertüchtigung des Atomwaffen-Arsenals abgezwackt worden sind? Diesen Verdacht hegen, bestätigt durch inoffizielle Aussagen von Pentagon-Experten, die Demokraten im Kongress von Washington. Jeanne Shaheen, Senatorin aus New Hampshire, hält es nicht für gerechtfertigt, dass für ein “Prestigeprojekt” Mittel in solcher Größenordnung umgewidmet werden.
Seit US-Präsident Donald Trump das hoch umstrittene Geschenk des Scheichtums Katar annahm, einen älteren Boeing-Jumbo vom Typ 747-8 im Wert von rund 400 Millionen Dollar, hat die Debatte über den künftigen Ersatz der ins Alter gekommenen Air Force One damit neben ethischen Bedenken und Korruptionsverdacht eine neue Dimension bekommen.
Hintergrund: Die Trump Organization, die weit verzweigte Immobilien-Firma des Präsidenten, gab im April Pläne bekannt, in Katar einen Luxus-Golfklub zu errichten. Er wird von einem Unternehmen der katarischen Regierung entwickelt.
"Bedingungslose Spende"
Dagegen hatte Trumps Verteidigungsminister Pete Hegseth am 7. Juli eine Absichtserklärung mit Katar gesetzt. In der hieß es, das Flugzeug sei eine „bedingungslose Spende“ an das Pentagon, die nicht „als Angebot, Versprechen oder Annahme irgendeiner Form von Bestechung, unzulässiger Einflussnahme oder korrupten Praktiken interpretiert oder ausgelegt werden darf“.
Präsident Trump hatte bisher stets von einer für den US-Steuerzahler kostenneutralen Lösung gesprochen und die geheimdienstlich notwendige Umrüstung (Kommunikationssysteme, Raketenabwehr etc.) de facto als Schnäppchen bezeichnet. Sein Tenor gegen alle Kritik: Er wäre „dumm”, wenn er ein solches Geschenk Katars nicht annehmen würde. Nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit im Januar 2029 soll das Nobel-Fluggerät an Trumps Präsidentenbibliothek gespendet werden.
Ob Trump es dann als Ex-Präsident benutzen wird, ist offen. Das Oberdeck des Jets verfügt über eine großzügige Lounge und ein modernes Kommunikationszentrum. Das Hauptschlafzimmer kann im medizinischen Notfall in ein fliegendes Krankenhaus umgewandelt werden.

Katars Emir Tamim Bin Hamad Al Thani und US-Präsident Donald Trump
Die Gesamtkosten für die auf maximal zwei Jahre veranschlagte Generalüberholung sind aus Gründen der nationalen Sicherheit unter Verschluss. Kürzlich aber wurde durch Zufall bekannt, dass 934 Millionen Dollar aus dem Budget für die Erneuerung des Minuteman III-Interkontinentalraketensystems der US-Luftwaffe in ein Geheim-Projekt umgeleitet wurden.
Weil der Etat für das bodengestützte „Sentinel”-Programm von 78 Milliarden auf 140 Milliarden Dollar angewachsen ist, vermuten US-Medien, dachten sich die Regisseure des Deals, dass „eine Milliarde Dollar weniger nicht groß auffallen würde”.
Pikant: Luftwaffensekretär Troy Meink hatte noch im Juni vor dem Kongress erklärt, dass Verteidigungsministerium gehe von Gesamt-Kosten in Höhe von 400 Millionen Dollar für die Umrüstung der Maschine aus Katar aus. Ingenieure und Luftwaffenexperten hatten diese Schätzung als „viel zu niedrig” eingestuft. Zumal Trump wie schon bei der Renovierung des Oval Office im Weißen Haus in üppigem Umfang auf Verzierungen aus Gold bestehe.
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