Katalonien: Österreichische Firmen haben schon Plan B

Die Unabhängigkeitsbestrebung der katalanischen Regionalregierung schlägt auch auf die Wirtschaft durch. Nicht nur spanische Großbanken und Unternehmen ziehen ihre Zentralen aus Katalonien ab. Vor allem unter den ausländischen Firmen macht sich Unsicherheit breit. 200 österreichische Firmen sind in der Region Barcelona angesiedelt, darunter sind: der Vorarlberger Verpackungsriese Alpla, der Autozulieferer AVL List, die Werkzeugstahl-Firma Böhler Uddeholm, der Schweißtechniker Fronius, die Tiroler Pharmafirma Gebro, der Motorrad-Hersteller KTM, die Schmuckfirma Swarovski, und die voestalpine. Die meisten unterhalten bloß Vertriebsniederlassungen.
"Tangiert uns nicht"

Vorbereitung läuft
Der Vorarlberger Kunststoff-Verpackungskonzern Alpla, der 172 Werke in 45 Ländern betreibt, hat zwei Produktionsstätten in Katalonien mit rund 150 Mitarbeitern. Alpla errichtet seine Werke in unmittelbarer Nähe der Kunden. "Unsere Spezialität ist, sehr lokal verankert zu sein", sagt Alpla-Sprecher Dominic Fiel. "Uns tangiert die Lage im Moment nicht so stark, man muss abwarten, was tatsächlich passiert." Man werde auch künftig in Katalonien für katalanische Kunden tätig sein. Auch bei der voestalpine, die vier Vertriebstöchter vor Ort hat, sieht man keinen Handlungsbedarf.
"Einige österreichische Firmen haben aber schon einen Plan B in der Schublade", sagt Andreas Schmid, Wirtschaftsdelegierter in Barcelona. "Für den Fall einer Unabhängigkeitserklärung, werden sie ihren steuerlichen Sitz ins übrige Spanien verlegen." Da kommt vielen zugute, dass sie mehrere Standorte in Spanien haben. "Wenn man einen Steuerbescheid aus Madrid und zugleich einen aus Barcelona bekommt, muss man sich entscheiden, welchen man zahlt", sagt Spalek. "Man sollte den aus Madrid zahlen, denn der ist der legale."
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