Juncker besorgt wegen "anti-europäischer Stimmung" in Italien

Juncker besorgt wegen "anti-europäischer Stimmung" in Italien
Zu Angriffen von Salvini erklärte er, sein Ansprechpartner sei der italienische Ministerpräsident, nicht der Innenminister.

Brüssel (APA/Reuters) - EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker setzt im Haushaltsstreit mit Italien auf weitere Gespräche mit der Regierung in Rom. "Wir werden in den kommenden Tagen weitere Fragen stellen, aber ich werde Herrn Conte auch in den nächsten Wochen treffen", sagte Juncker mit Blick auf den italienischen Regierungschef Giuseppe Conte dem "Spiegel" laut Vorabbericht. "Wir bleiben im Gespräch."

Oettinger: "Der Mix stimmt nicht"

Juncker sagte, er sei besorgt "wegen der anti-europäischen Stimmung, die manche in Italien aus innenpolitischen Gründen aufbauen". Er könne dies aber nicht ändern. Zu Angriffen von Innenminister Matteo Salvini erklärte er, sein Ansprechpartner sei der italienische Ministerpräsident, nicht der Innenminister. Salvini hatte Anfang Oktober gesagt, Juncker und EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici seien "die wahren Feinde Europas". Beide hätten Europa Angst und Arbeitsplatzunsicherheit gebracht sowie Europa und Italien ruiniert.

 

 

EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger sagte dem "Spiegel", das geplante italienische Haushaltsdefizit in Höhe von 2,4 Prozent für 2019 sei vor allem deshalb ein Problem, weil die italienische Regierung damit nicht Reformen finanziere. "Der Mix stimmt nicht, dadurch leidet der Wirtschaftsstandort Italien."

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