Jerusalem-Streit: Jordaniens König sagt Rumänien-Besuch ab

König Abdullah II.
Rumäniens Regierungschefin hat Verlegung der Botschaft nach Jerusalem angekündigt - und verlässt damit EU-Linie.

Aus Protest gegen den Vorstoß der rumänischen Regierungschefin Viorica Dancila zur Verlegung der Botschaft ihres Landes von Tel Aviv nach Jerusalem hat Jordaniens König Abdullah II. einen Besuch in Rumänien abgesagt. "Aus Solidarität mit Jerusalem" habe der König entschieden, seinen ab Montag geplanten Besuch in Rumänien zu streichen, teilte das jordanische Königshaus mit.

Dancila hatte am Sonntag bei der Jahrestagung der proisraelischen Lobbyorganisation AIPAC in Washington gesagt, die von ihr geführte Regierung werde die rumänische Botschaft "nach Jerusalem, die Hauptstadt Israels verlegen".

Mit dieser Ankündigung stellte sich Dancila gegen den rumänischen Staatschef Klaus Johannis, der den Transfer der Botschaft strikt ablehnt. Johannis stellte klar, dass er einer Verlegung zustimmen müsste. Dancila stellte sich mit ihrem Vorstoß auch gegen die Linie der Europäischen Union. Rumänien hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Jordanien als Hüter der heiligen Stätten

Der Status von Jerusalem ist einer der Hauptstreitpunkte im israelisch-palästinensischen Konflikt. Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich - Israel die gesamte Stadt, die Palästinenser den Ostteil Jerusalems.

Jordanien ist der Hüter der heiligen Stätten des Islam in Jerusalem. König Abdullah hat wiederholt erklärt, dass die Jerusalem-Frage entscheidend für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern sei.

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