Japans Ministerpräsident Ishiba tritt zurück

Zusammenfassung
- Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba tritt laut Medienbericht zurück, um eine Spaltung der Regierungspartei LDP zu verhindern.
- Unter Ishibas Führung verlor die Regierungskoalition die Mehrheit in beiden Parlamentskammern, ausgelöst durch Unmut über gestiegene Lebenshaltungskosten.
- Nach Rücktrittsforderungen aus der LDP soll am Montag über eine Neuwahl der Parteispitze abgestimmt werden.
In Japan tritt der unter Druck geratene Ministerpräsident Shigeru Ishiba zurück. Das kündigte er am Sonntagabend vor der Presse an. Ishiba sah sich in seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) wegen des Verlusts der Parlamentsmehrheit zunehmend Kritik und Rücktrittsforderungen ausgesetzt. Er beabsichtige, seine Aufgaben bis zur Wahl eines neuen Parteivorsitzenden zu erfüllen, sagte Ishiba.
Er wolle damit eine Spaltung seiner Regierungspartei LDP verhindern, berichtete der staatliche Rundfunksender NHK am Sonntag.
Regierungskoalition verlor Mehrheit
Unter Ishibas Führung hatte die Regierungskoalition seit ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr ihre Mehrheit in beiden Parlamentskammern verloren. Hintergrund ist der Unmut in der Bevölkerung über gestiegene Lebenshaltungskosten.
Japans Landwirtschaftsminister und ein ehemaliger Regierungschef sollen sich am Samstagabend mit Ishiba getroffen haben, um ihn zu einem freiwilligen Rücktritt zu bewegen. Vergangene Woche hatten bereits vier hochrangige Mitglieder der LDP, darunter ihr Generalsekretär Hiroshi Moriyama, ihren Rücktritt angeboten.
Nach der Niederlage bei der Oberhauswahl im Juli hatte Ishiba Rücktrittsforderungen aus seiner Liberaldemokratischen Partei (LDP) noch zurückgewiesen. Am Montag wollen die LDP-Abgeordneten über eine außerordentliche Neuwahl der Parteispitze abstimmen.
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