Italiens Wirte beklagen Verluste wegen "Grünem Pass"

3-G-Regel in Bars in Italien
Die seit dem Wochenende gültige 3-G-Regel schreckt offenbar viele Italiener vom Kaffe in der Bar oder einem Restaurantbesuch ab.

Italiens Gastronomie beklagt Einnahmenrückgänge am ersten Wochenende, seitdem im Land ein Grüner Pass für Kunden in den Innenräumen von Lokalen gefordert wird.

Der Verband „Filiera Italia“, der Konzerne der italienischen Landwirtschaft- und Lebensmittelindustrie vereint, registrierte einen 25-prozentigen Rückgang der Besucherzahlen in Restaurants und Bars.

„Jeder vierte Italiener hat auf einen Restaurantbesuch verzichtet, vor allem Familien mit minderjährigen Kindern“, sagte Luigi Scordamaglia. „Die Impfquoten bei Jugendlichen unter 18 Jahren sind immer noch zu niedrig“, sagte Scordamaglia.Er forderte, dass die Altersgruppe von 12 bis 18 Jahren zumindest bis September von der Verpflichtung befreit werde, einen Grünen Pass vorzuzeigen.

Italiens Wirte beklagen Verluste wegen "Grünem Pass"

Viele Gäste waren am ersten Wochenende in Italien von der 3-G-Regel in den Restaurants abgeschreckt

Seit Freitag ist in Italien unter anderem für Restaurantbesuche im Innenbereich, in Museen, Fitnessstudios und Schwimmbädern ein Impfnachweis, ein 48 Stunden gültiger negativer Corona-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig.

Ab 1. September werden nur Passagiere mit Grünem Pass auf Fernstreckenzügen zugelassen. Und ab Anfang September müssen Universitätsprofessoren und -studenten, sowie Schullehrer den Grünen Pass vorweisen.

Proteste in einigen Städten

Dagegen kam es am Samstag - ähnlich wie in Frankreich - zu Protesten in mehreren italienischen Städten.

Gegen den Grünen Pass protestieren auch die Betreiber von Vergnügungsparks. Wegen der seit Freitag geltenden Pflicht, den Grünen Pass vorzuweisen, kam es zu einem Zusammenbruch bei den verkauften Eintrittskarten von 50 Prozent, beklagte der Verband der italienischen Vergnügungsparks.

Der Rückgang sei darauf zurückzuführen, dass diese Parks mehrheitlich von Kindern und Jugendlichen besucht werden, die oft keinen Grünen Pass haben.  

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