Italienischer Rechtspopulistin Meloni: Globalisierung ohne Regeln hat nicht funktioniert

Italienischer Rechtspopulistin Meloni: Globalisierung ohne Regeln hat nicht funktioniert
Salvini kritisiert Sanktionen gegen Russland. Meloni gilt als Favoritin für die Parlamentswahl am 25. September.

Die Rechtspopulistin Giorgia Meloni, Favoritin bei der italienischen Parlamentswahl am 25. September, ist der Ansicht, dass die "Globalisierung ohne Regeln" nicht funktioniert hat.

"Die Spaltung zwischen den Blöcken wird andauern. Der Krieg in der Ukraine ist die Spitze des Eisbergs einer umfassenderen und länger andauernden Spaltung der Welt", warnte Meloni bei einem Wirtschaftsseminar in Cernobbio am Comer See.

Salvini gegen Sanktionen

Lega-Chef Matteo Salvini kritisierte unterdessen die Wirksamkeit der wegen des Ukraine-Krieges verhängten EU-Sanktionen. Mehrere Monate seien vergangen und die Menschen würden ihre "Rechnungen doppelt und vierfach zahlen", während sich nach sieben Monaten Krieg "Russlands Kassen mit Geld füllen", sagte der Vorsitzende der Lega am Sonntag dem Radiosender RTL.

"Europäischer Schutzschild"

"Der Mitte-Rechts-Block, dem wir angehören, bereitet sich darauf vor, die Parlamentswahlen am 25. September zu gewinnen und Italien fünf Jahre lang zu regieren: Wollen wir die Sanktionen gegen Russland beibehalten? Nun gut, aber Europa muss die Kosten für Unternehmen und Familien übernehmen", forderte der Lega-Chef. Um eine "Wirtschaftskatastrophe" zu vermeiden, sei ein "europäisches Schutzschild" notwendig, forderte Salvini.

Druck auf Draghi

Der Lega-Chef drängte die Regierung des scheidenden Premiers Mario Draghi, ein Hilfspaket für die von hohen Energiepreisen und Inflation belasteten Familien und Unternehmen zu verabschieden, auch wenn Italien damit sein Defizit erhöhen sollte. "Es ist besser, jetzt ein Hilfspaket in Höhe von 30 Mrd. Euro zu schnüren, als später 100 Mrd. Euro an Arbeitslosengeld zahlen zu müssen", warnte Salvini.

Salvinis Wahlkampf-Solgans schaden Europa

Die Worte des Lega-Vorsitzenden stießen auf Kritik. "Mit Wahlkampf-Slogans fügt Salvini Italiens Ansehen in Europa schweren Schaden zu", kritisierte Sozialdemokraten-Chef Enrico Letta. Diese Art des Wahlkampfes auf Kosten der Glaubwürdigkeit des Landes sei unverantwortlich, so Letta.

Kommentare