Italien könnte ab Weihnachten wieder zur "roten Zone" werden
Die italienische Regierung prüft eine Verschärfung der Anti-Covid-Vorschriften über die Weihnachtsfeiertage. So könnte ganz Italien vom 24. Dezember bis zum 6. Jänner zur roten Zone mit Teil-Lockdowns erklärt werden. Damit würden Geschäfte und Lokale geschlossen bleiben und die Reisefreiheit stark eingeschränkt werden, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Die Regierung von Premier Giuseppe Conte will somit eine dritte Infektionswelle im Jänner vermeiden.
Italien spaltet sich über die möglichen, strengen Restriktionen. Während Regionen wie Venetien, Friaul Julisch Venetien, Marken, Molise und Latium die Regierung aufrufen, die Anti-Covid-Vorschriften zu verschärfen, sind andere Regionspräsidenten wie Liguriens Regionalchef Giovanni Toti dagegen. Über eine mögliche Verschärfung der Restriktionen sprach Premier Conte am Mittwochabend mit den Delegationen der Regierungsparteien.
Furch vor Menschenansammlungen
Inzwischen kündigte Polizeichef Franco Gabrielli strenge Kontrollen auf Autobahnen, Bahnhöfen und Flughäfen während der Weihnachtsfeiertage an. 70.000 Sicherheitskräfte werden kontrollieren, dass sich die Italiener an die Vorschriften halten. Die Bürgermeister wollen Ansammlungen in den Stadtkernen verhindern.
Der Handel warnte vor katastrophalen Auswirkungen auf die Wirtschaft, sollte ein Lockdown während der Weihnachtsfeiertage verhängt werden. Die Verluste bezifferte der Handelsverband Confesercenti auf zehn Milliarden Euro. Drei Milliarden Euro würde der Umsatzverlust von Restaurants und anderen Lokalen betragen, wenn sie über die Weihnachtsfeiertage geschlossen bleiben müssten.
680 Todesopfer binnen 24 Stunden
In dieser trüben Vorweihnachtsatmosphäre kündigte Regierungskommissar Domenico Arcuri den Start der Anti-Covid-Impfkampagne ab Jänner an. 1,83 Millionen Dosen Impfstoff gegen das Coronavirus erhält die Regierung Conte vom Hersteller Biontech/Pfizer für die erste Phase. Die Regierung bemüht sich, die Impfkampagne in Italien zusammen mit allen anderen EU-Ländern gleichzeitig zu beginnen. Am Mittwoch wurden in 24 Stunden 680 Todesopfer und über 17.000 Neuansteckungen gemeldet.
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