Netanyahu kritisierte in Australien "UNO-Scheinheiligkeit"

Australiens Premier Turnbull ist für Zwei-Staaten-Lösung aber gegen "einseitigen Resolutionen".

Bei seinem Besuch als erster israelischer Regierungschef in Australien hat Benjamin Netanyahu Australien für sein Auftreten bei den Vereinten Nationen gelobt. "Australien hat mehr als einmal den mutigen Willen gezeigt, die UNO-Scheinheiligkeit zu durchstechen", sagte Netanyahu am Mittwoch in Sydney.

Die UNO sei "zu vielen Absurditäten fähig". Daher sei es wichtig, dass Länder mit Klarsicht wie Australien die Institution "wieder auf den Boden bringen".

Zuvor hatte der australische Regierungschef Malcolm Turnbull in einem Beitrag in der Zeitung The Australian erklärt, dass seine Regierung keine "einseitigen" UNO-Resolutionen akzeptieren werde, die Israel kritisierten oder verurteilten.

Menschen protestieren gegen Netanyahu

Im Dezember hatte der UNO-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die Israels erweiterten Siedlungsbau in Palästinensergebieten als illegal bezeichnet. Australien habe stets eine Zwei-Staaten-Lösung unterstützt, schrieb Turnbull. Er ermunterte Netanyahu, die Verhandlungen mit den Palästinensern wieder aufzunehmen.

Im Vorfeld hatten rund 60 prominente Australier gegen den Besuch Netanyahus protestiert. Dessen Politik provoziere und unterdrücke die Palästinenser und rücke den Frieden in weite Ferne, hieß es in ihrem Brief. Netanyahu war am Mittwoch zu seinem viertägigen Besuch mit seiner Frau Sara in Sydney gelandet. Auf dem Plan stehen Gespräche mit Turnbull unter anderem zur verstärkten Kooperation der Länder in den Bereichen Forschung, Sicherheit und Innovation.

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