Israel schießt laut UNO auf Blauhelme im Südlibanon
Israelische Soldaten haben nach Angaben der UNO-Friedenstruppe auf Blauhelme im Südlibanon geschossen. Die UNIFIL-Soldaten seien entlang der Blauen Linie, der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, patrouilliert, als sie von israelischen Soldaten in einem Panzer beschossen worden seien, teilte die Beobachtermission mit. Das israelische Militär erklärte, die Schüsse hätten nicht den Friedenstruppen, sondern einem Verdächtigen gegolten.
"Aggressives Verhalten"
Eine zehn Schuss umfassende Maschinengewehrsalve sei über den Konvoi hinweg abgefeuert worden. Vier weitere Salven schlugen nach UNO-Angaben mit jeweils zehn Schüssen in der Umgebung ein. Sowohl die Blauhelme als auch der Panzer der israelischen Streitkräfte befanden sich demnach zum Zeitpunkt des Vorfalls auf libanesischem Gebiet. Es habe keine Verletzten gegeben.
Das israelische Militär sei im Voraus über den Ort und den Zeitpunkt der Patrouille informiert worden. UNIFIL forderte die israelischen Streitkräfte auf, ihr "aggressives Verhalten" sowie Angriffe auf und in der Nähe der Friedenstruppen einzustellen. Das israelische Militär teilte mit, die Angelegenheit zu prüfen.
Immer wieder Verstöße gegen Waffenruhe
Die Blauhelme überwachen im Südlibanon unter anderem eine Waffenruhe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel. Nach dem offenen Krieg im vergangenen Jahr einigten sich beide Seiten eigentlich auf eine Waffenruhe. Es kommt jedoch immer wieder zu Verstößen. Israel wirft der Hisbollah vor, sich entgegen der Vereinbarung im Grenzgebiet neu zu organisieren.
Die Lage hatte sich zuletzt wieder deutlich zugespitzt. Israel greift nahezu täglich weiter im Libanon an. Seit Inkrafttreten der Waffenruhe Ende November 2024 wurden im Libanon nach UNO-Angaben mehr als 100 Menschen getötet.
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