Hamas-Schock-Video erschüttert weiterhin die Welt

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT-HOSTAGES
Österreichs Außenministerin Meinl-Reisinger berichtet über ihr Treffen mit der Mutter des extrem abgemagerten Evyatar David.

Er besteht nur noch aus Haut und Knochen, ist derart abgemagert, dass sein Überleben ernsthaft bedroht ist. In solch katastrophalem Zustand wird Evyatar David in einem Propaganda-Video der Hamas vorgeführt.

Seit fast zwei Jahren ist er Geisel der Terror-Organisation, die ihn mit knapp 250 anderen am 7. Oktober 2023 aus Israel in den Gazastreifen entführt hat. An Zynismus nicht mehr zu überbieten, ist jene Szene, in der der nunmehr 24-Jährige gezwungen wird, in dem engen Tunnel sein eigenes Grab zu schaufeln.

Evyatar David war über Monate unter anderem mit der österreichischen Geisel Tal Shoham im selben Verschlag von der Hamas festgehalten worden. Der Österreicher kam im Februar dieses Jahres frei, David nicht.

INTERVIEW MIT EHEMALIGER ÖSTERREICHISCHER HAMAS-GEISEL TAL SHOHAM

 Tal Shoham kam im Februar 2025 frei 

„Hamas entwaffnen“

Doch diese Verbindung machte es möglich, dass die österreichische Außenministerin Beate Meinl-Reisinger bei ihrem Israel-Aufenthalt die Familie des 24-Jährigen besuchte, wie sie jetzt auf X mitteilte. 

„Seine Mutter hat mir ein Plektron geschenkt. Evyatar hat immer gerne Gitarre gespielt. Ich hoffe, dass er freikommt und wieder Gitarre spielen kann“, schrieb die Neos-Vorsitzende weiter.

Die Bilder der israelischen Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden, seien erschütternd. „Alle Geiseln müssen sofort und bedingungslos freigelassen werden“, forderte die rot-weiß-rote Chefdiplomatin, die sich zugleich auch für ein Ende des Krieges im Gazastreifen und des Leids der dortigen Zivilbevölkerung einsetzt.

Mit der Hamas freilich könne es keine Zukunft geben, formulierte Meinl-Reisinger weiter, „sie muss entwaffnet werden“ und die Macht abgeben.

Genau das hatten auch einige arabische Staaten bei einer UN-Konferenz in New York in der Vorwoche gefordert. Konkret solle die Terrororganisation ihre Arsenale an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben.

Und laut US-Sondervermittler Steve Witkoff, der sich derzeit in der Region aufhält, ist die Hamas zur Demilitarisierung bereit, wie er vor Angehörigen von Geiseln in Israel sagte.

White House Coverage

US-Vermittler Steve Witkoff 

Doch das Dementi kam rasch. Der bewaffnete Widerstand könne erst enden, hieß es in einer Erklärung der Hamas, wenn es einen unabhängigen und vollständigen souveränen palästinensischen Staat im Westjordanland und im Gazastreifen mit Jerusalem als Hauptstadt gebe. Doch davon ist man derzeit Lichtjahre entfernt.

Minister: Gaza besetzen

Zumal die derzeitige Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu an einer Zweistaaten-Lösung nicht interessiert ist. Im Gegenteil. Der rechtsextreme israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir forderte erst am Wochenende erneut die komplette Wiederbesetzung des Gazastreifens.

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