Pietà im Gazastreifen: Das ist das Pressefoto des Jahres 2024

Pietà im Gazastreifen: Das ist das Pressefoto des Jahres 2024
Das Bild einer trauernden Palästinenserin im Gazastreifen wurde mit dem renommierten Preis ausgezeichnet. Es erinnert an ein christliches Marienbild.

Ein Luftschlag auf das Nasser-Krankenhaus beendete das Leben der fünfjährigen Saly. Als Inas Abu Maamar die Explosion von in ihrer Wohnung in Chan Younis aus hörte, versuchte sie sofort, ihre Verwandten zu erreichen - ohne Erfolg. Sie eilte zum Haus ihrer Familie, doch es war leer. Sie lief zum Nasser-Krankenhaus, wo ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt wurden.

Mohammed Salem, Pressefotograf für die britische Nachrichtenagentur Reuters, entdeckte Inas Abu Maamar kauernd vor einer weißen Wand, die in ein weißes Laken gewickelte Leiche ihrer Nichte Saly eng umschlungen, und drückte ab. Gerade, weil keine Gesichter zu erkennen sind, steht das Bild stellvertretend für das Leid und die Verzweiflung im Nahost-Konflikt. Von der Jury des World Press Photo Award wurde Salems Werk deshalb als Pressefoto des Jahres ausgezeichnet:

Pietà im Gazastreifen: Das ist das Pressefoto des Jahres 2024

Siegerfoto des World Press Photo Award 2024: Inas Abu Maamar umarmt die Leiche ihrer fünfjährigen Nichte Saly im Gazastreifen.

Salem, der die Auszeichnung schon einmal 2010 gewonnen hatte, bezeichnete das Bild bei seiner Einreichung als "kraftvollen und traurigen Moment, der zusammenfasst, was im Gazastreifen geschehen ist". Nach seiner Auszeichnung widmete der Palästinenser den Preis auf X den vielen getöteten Journalisten im Gazastreifen: "Ich widme diese Errungenschaft den Seelen der Märtyrer des Journalismus, die mit ihrem Blut dafür bezahlt haben, dass ihre erhabene Botschaft die ganze Welt erreichen konnte."

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