Israels Armee kontrolliert 40 Prozent der Stadt Gaza

Die israelische Armee hat im Rahmen ihrer Militäroffensive nach eigenen Angaben bereits einen großen Teil der Stadt Gaza eingenommen. "Heute kontrollieren wir 40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza", erklärte Armeesprecher Effie Defrin am Donnerstag. Die Offensive werde "in den kommenden Tagen weiter ausgeweitet und verstärkt".
"Wir werden den Druck auf die Hamas erhöhen, bis sie besiegt ist", fügte Defrin hinzu. Die Stadt Gaza gilt als eine der letzten Hochburgen der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Sie herrscht seit fast zwei Jahrzehnten in dem schmalen Küstenstreifen.
Am Freitag hatte die israelische Armee die Stadt Gaza zum "gefährlichen Kampfgebiet" erklärt und eine seit Ende Juli geltende Beschränkung der Kampfhandlungen aufgehoben. Die Militäroffensive wurde international scharf kritisiert.
EU-Kommissarin spricht von "Völkermord" durch Israel
Unterdessen bezeichnete erstmals ein Mitglied der EU-Kommission das israelische Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord. "Der Völkermord in Gaza entlarvt das Versäumnis Europas, zu handeln und mit einer Stimme zu sprechen", sagt die Vizepräsidentin der Brüsseler Behörde, Teresa Ribera. Israel weist den Vorwurf des Völkermordes zurück. Die EU-Kommission selbst hat Israel Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, aber nicht von Völkermord gesprochen. Die Spanierin ist als Kommissarin nicht für die Außenpolitik der EU zuständig.
Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas in dem Küstenstreifen festgehalten, mutmaßlich 25 davon sind nach israelischen Angaben tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher mehr als 64.000 Menschen getötet.
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