IS-Terrormiliz reklamierte erstmals Anschlag im Kongo für sich

Kongolesischer Bub in Beni in der Nähe eines Ebola-Behandlungszentrums.
Die Dschihadisten sprachen von einer neuen "Provinz Zentralafrika" ihrer Organisation.

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat erstmals einen Anschlag im Kongo für sich reklamiert. Zugleich sprachen die sunnitischen Fundamentalisten von einer neuen "Provinz Zentralafrika" ihrer Organisation. Bei einem Angriff nahe der östlichen Stadt Beni in der Provinz Nord-Kivu seien mindestens drei Soldaten getötet worden, hieß es in einer Mitteilung des IS, die über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet wurde.

Kongolesische Behördenvertreter hatten hingegen von zwei getöteten Soldaten gesprochen. Im instabilen Ost-Kongo sind zahlreiche Milizen und Rebellengruppen aktiv. Diesen geht es vor allem um die Kontrolle von Gebieten und deren Bodenschätzen.

IS vor allem in Westafrika präsent

Die Terrormiliz Islamischer Staat spielte im Ost-Kongo bisher keinerlei Rolle. Gruppen, die der Terrororganisation die Treue geschworen haben, sind bisher vor allem in Westafrika aktiv, etwa in Mali, Burkina Faso, dem Niger und in Nigeria.

In der Provinz Nord-Kivu und im angrenzen Ituri gibt es derzeit die bisher zweitschwerste bekannte Ebola-Epidemie der Geschichte. Dort sind bereits rund 1.300 Menschen erkrankt, mehr als 840 starben. Wegen anhaltender Kämpfe in der Region fällt es Helfern schwer, die Epidemie einzudämmen.

Kommentare