Irak: Rückkehr für jesidische IS-Opfer wird erleichtert

Irakische Kämpfer feiern die Befreiung der Stadt al-Hawidscha im Jahr 2017.
Tausende Frauen und Kinder der religiösen Minderheit wurden gefangen genommen und versklavt.

Von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verschleppte Jesidinnen und ihre in Gefangenschaft geborenen Kinder sollen leichter in den Irak zurückkehren können. Der Hohe Jesidische Geistliche Rat teilte mit, dass alle befreiten Personen aufgenommen würden, die traumatisiert und ohne ihren eigenen Willen und gewaltsam zu Handlungen gezwungen wurden.

Die Dschihadisten hatten im August 2014 bei ihrem Feldzug im Nordirak mehr als 10.000 Jesiden im Sinjar-Gebirge eingekesselt. Tausende Frauen und Kinder der religiösen Minderheit wurden gefangen genommen und versklavt, Tausende Männer getötet.

Vergewaltigungen

Eine Rückkehr vor allem von Jesidinnen und ihren nach Vergewaltigungen geborenen Kindern von IS-Kämpfern war bisher schwierig, weil Ehe und Geburt außerhalb der Religionsgemeinschaft nicht akzeptiert sind. Der Vorsitzende der internationalen jesidischen Organisation Yazda, Murad Ismael, betonte, dass die Erklärung ein großes Zugeständnis sei, allerdings könne es Jahre dauern, bis die Frauen und Kinder in der Gemeinschaft wieder integriert seien.

Seit der Verschleppung der Frauen sind nach offiziellen Angaben 3.425 Personen aus der Hand des IS befreit worden. Das Schicksal von knapp 3.000 Frauen ist noch unklar. Nach Schätzungen sollen etwa 200 Kinder in Gefangenschaft geboren sein.

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