Bringt der "Porno-Pass" besseren Kinderschutz im Netz?

Bringt der "Porno-Pass" besseren Kinderschutz im Netz?
Regierungen prüfen weltweit, wie Kinder im Netz besser geschützt werden können. Das Problem: Man ist sich bei allem uneinig.

von Annika Meyborg

Bücher verstauben im Schrank, die Springschnur liegt vergessen in der Ecke: Statt miteinander zu spielen, nach draußen zu gehen oder ein Buch zu lesen, greifen Kinder heute schnell zum Handy. Im Internet finden sich aber nicht nur süße Katzenvideos und kinderfreundliche Inhalte. Ganz im Gegenteil: Kinder und Jugendliche sehen sich auf den Plattformen oft schutzlos Pornografie, Gewaltvideos oder extremistischen Aussagen gegenübergestellt. 

Weltweit prüfen Regierungen daher, wie man Kinder und Jugendliche im Netz besser schützen kann.

Kinder im EU-Netz

In der EU legen Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und der neue Digital Services Act (DSA) den Rahmen für Altersbeschränkungen im Internet fest. So schreibt die DSGVO vor, dass Dienste und Plattformen die Einwilligung der Erziehungsberechtigten einholen müssen, wenn Nutzer noch nicht 16 Jahre alt sind. Der DSA verpflichtet Plattformen, geeignete Maßnahmen für den Schutz von Minderjährigen zu treffen. Beides gilt auch in Österreich. 

Praktisch setzen viele Plattformen aber ein global einheitliches Mindestalter an und verlassen sich auf Selbstauskunft - was leicht umgangen werden kann. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an Leitlinien für Kinder- und Jugendschutz im Netz. Vorgeschlagen sind etwa standardmäßig private Profile für Jugendliche, altersgerechte Empfehlungssysteme sowie angepasste Moderations- und Supportmechanismen für junge Nutzer. Eine generelle Alterskontrolle soll je nach Risikopotenzial der Plattform eingeführt werden. 

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