Illegale Putzfrau: Migrationsminister geht

Die Affäre ist auch für Premier Cameron, der die Immigrationspolitik verschärfen will, unangenehm.

Gut drei Monate vor der Europawahl muss der britische Premierminister David Cameron eine peinliche Niederlage hinnehmen. Sein Einwanderungsminister Mark Harper trat am Samstag zurück, weil er eine Putzfrau ohne gültige Arbeitserlaubnis beschäftigte.

Harper schrieb in seinem Rücktrittsschreiben, dass er als Verfechter eines schärferen Einwanderungsrechts höhere Anforderungen an sich selbst stelle als an andere. Cameron nahm den Rücktritt an.

Harper erklärte, die Frau habe ihm bei ihrer Einstellung 2007 vermeintlich gültige Papiere vorgelegt. Erst Anfang dieses Jahres sei ihm bei einer nochmaligen Überprüfung aufgefallen, dass es sich um gefälschte Dokumente handelte und die Frau sich "illegal" in Großbritannien aufgehalten habe.

Cameron sprach von einer "ehrenhaften Entscheidung" und drückte sein Bedauern aus. Der Regierungschef will die Immigrationspolitik verschärfen und etwa die Zahl der Zuwanderer bis 2015 auf 100.000 beschränken. Cameron und seine Konservativen stehen in der Einwanderungsfrage zunehmend unter Druck der fremdenfeindlichen United Kingdom Independence Party (UKIP). Bei der Europawahl im Mai wird mit einem Stimmenzuwachs für die rechtspopulistische UKIP gerechnet.

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